Angriff in Havelsee: Wolf beißt Dackel?
In Brandenburg hat ein Wolf einen Jagdhund angegriffen. Unweit eines Dorfes wurde ein Dackel verletzt. Der Landesjagdverband fordert Aufklärung und eine schnelle Entnahme des Wolfes.
Von Claudia Duda und Heike Mildner
Es war zur Mittagszeit, als am Sonntag (14.4.) in der Gemeinde Havelsee (Potsdam-Mittelmark) ein Rauhaardackel bei einem Wolfsangriff verletzt wurde. Das teilte der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) mit. Demnach soll sich der Vorfall in einem Gebiet ereignet haben, in dem häufig Wölfe gesichtet werden. Es liegt laut LJVB nur 250 Meter von dem Dorf in Brandenburg entfernt.
Wolf greift Dackel an: Hundeführerin rettet Jagdhund
Die Hundehalterin soll sich um ihre Pferde gekümmert haben, als der Rauhaardackel am Rand der Weide von einem Wolf gebissen worden sein soll. „Dank des schnellen und beherzten Eingreifens der Hundeführerin und ebenfalls Jagdscheininhaberin, konnte Schlimmeres verhindert werden“, heißt es in der Mitteilung des LJVB. Der Rauhhaardackel sei tierärztlich versorgt worden. Er habe keine lebensbedrohlichen Verletzungen davongetragen.
Dackel: Tiefe Wunden durch Zähne
Der Hund werde voraussichtlich keine langfristigen Schäden davontragen, hieß es vom LJVB. Die Wunden der Reißzähne des Wolfes seien zwar tief, sie konnten nach Aussage der Notversorgung jedoch gut behandelt werden.
DNA-Analyse soll Angriff durch Wolf nachweisen
Der LBV fordert jetzt eine schnelle Entnahme des Wolfes und kündigte an, selbst eine DNA-Probe des Angreifers analysieren zu lassen. „In der Vergangenheit kamen vermehrt Zweifel über die Qualität der untersuchten DNA- Proben auf, die durch das Landesamt für Umwelt in Auftrag gegeben wurden. Dies wollen wir umgehen und eine unabhängige Institution miteinbeziehen“, erklärte Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des LJVB.
Wolf als Täter „sehr wahrscheinlich“
Das Ergebnis der genetischen Untersuchung machte das Landesamt für Umwelt (LfU) am „Tag des Wolfes“ bekannt, der 30. April stattfand. Demnach war es nach Lage der Dinge ein Wolf. Die DNA-Untersuchung lieferte zwar keinen eindeutigen Beweis, die Spuren wiesen aber eine große Ähnlichkeit mit Wolfs-DNA auf. Auch aufgrund der weiteren Informationen, etwa zum Zahnabstand der Bisswunde, sei die Beteiligung eines Wolfes als „sehr wahrscheinlich“ einzustufen.
Die fehlende Eindeutigkeit führte inzwischen zu Spekulationen, dass es sich um einen Hybriden gehandelt haben könnte. Dass das LfU weitere Untersuchungen ausschließt, nennt der Landesjagdverband Brandenburg „grob fahrlässig“, da unklar sei, ob der Wolf nicht verhaltensauffällig ist und weitere Angriffe ausgeschlossen sind. Wenige Tage nach dem Vorfall hat nach seinen Angaben eine Wildkamera erneut einen Wolf in der Gemeinde Havelsee fotografiert.
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