Baustart für größte PV-Anlage in Thüringen
Im Altenburger Land startete der Bau der größten PV-Freiflächenanlage in Thüringen. Initiator ist die Agrargenossenschaft Thonhausen.
Für die aktuell größte PV-Freiflächenanlage in Thüringen ist mit dem symbolischen Spatenstich der Baustart gefeiert worden. Ende des Jahres soll der erste Strom ins Netz eingespeist werden.
Der knapp 50 ha große Solarpark, der an der A4 auf Höhe der Gemeinde Posterstein Gestalt annimmt, geht auf die Initiative der Agrargenossenschaft Thonhausen zurück. Deren Vorstandsvorsitzender, Uwe Rößler, berichtet, dass man vor über drei Jahren begann, sich mit einem solchen Vorhaben zu beschäftigen. Mit Energie kennt man sich aus: 2001 gehörte die Genossenschaft mit ihrer ersten von drei Biogasanlagen zu den Pionieren; ein kleines Windrad und vier PV-Anlagen auf Dächern gehören zum Geschäftszweig, der heute gut ein Viertel zum Umsatz beiträgt. Knapp 2.000 ha Acker- und 150 ha Grünland bewirtschaftet der 40 Mitarbeiter zählende Betrieb, der seine Schweineproduktion mit 100 Sauen und Mast einstellte und heute 420 Kühe melkt.
Flächen für PV-Park verpachtet
Mit einem ersten Partner sei man sich nicht einig geworden. Mit der Firma Greenovative aus Nürnberg realisiert man nun das Projekt. Die Investitionskosten beziffert das PV-Unternehmen, einschließlich des Umspannwerkes, auf 30 Mio. Euro. Rößler sagt, für die Genossenschaft sei wichtig gewesen, nicht nur Eigentumsflächen für das PV-Projekt langfristig zu verpachten, sondern Mitgesellschafter an der Betreibergesellschaft des Solarparkes Posterstein zu sein. Man wolle freilich Geld verdienen, im Schlaf werde das aber nicht passieren, weil man auch Risiken mitträgt.
Gemeinde verdient am PV-Park mit
Der Diskussion um Flächenentzug für die Nahrungsmittelproduktion kann Rößler nichts abgewinnen. Zum einen gebe es in Europa keine Nahrungsmittelknappheit und zum anderen brauche man auch Energie, die PV-Module effizient auf der Fläche produzieren können. Neben den Genossenschaftsmitgliedern sieht das auch die Gemeinde so, die 0,2 Cent/kWh mitverdient und Gewerbesteuereinnahmen einkalkuliert.
Größte PV-Anlage: Hürden bei Genehmigung gemeistert
Greenovative lobte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental sowie dem Landratsamt. Nach der Entscheidung des Gemeinderats, die Bauleitplanung zu initiieren, sei die Unterstützung aller Beteiligten uneingeschränkt gegeben gewesen. Laut Markus Buortesch, einer der drei Geschäftsführer von Greenovative, habe es die eine oder andere Hürde gegeben, was aber hätte gemeistert werden können. Dem Landrat des Altenburger Landes, Uwe Melzer, zufolge, dauern Projekte dieser Größe ihre Zeit. Es sei wichtig, sich im Vorfeld diese Zeit zu nehmen, um alle Interessen abzuwägen.

Die Entfernung zum Einspeisepunkt liegt in Posterstein mit 2,5 km relativ gut. Greenovativ erklärte, dass grundsätzlich neben der Länge auch die Gegebenheiten vor Ort wichtig seien und ob die Trasse über öffentliche oder private Grundstücke verläuft.
Profitieren vom Solarpaket I
Wie andere deutsche PV-Projekte wartet man in Posterstein auf eine positive Genehmigung des Solarpaketes I durch die EU-Kommission. Die scheidende Bundesregierung will die EEG-geförderte Strommenge pro Projekt mehr als verdoppeln. 20 MWp in Posterstein sind gesichert. Man hofft, dass die übrigen 30 MWp ebenso darunterfallen. Kommt die Genehmigung nicht, muss dafür noch ein Abnehmer gefunden werden.
PV-Unternehmen in Ostdeutschland aktiv
Greenovative hat in Ostdeutschland bereits Solarparks in Sachsen und plant weitere große etwa in Brandenburg (Tauche), Sachsen-Anhalt (Harzgerode, Bördeland) und Thüringen (Heukewalde, Vollmershain, Paitzdorf, Gotha).Hier Text eingeben.

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