Boden- und Düngungstag MV: Ringen um Partnerschaft für sauberes Wasser

Grundwassermessstelle (Symbolbild). © Sabine Rübensaat
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Auf dem digitalen Boden- und Düngungstag Mecklenburg-Vorpommern hat Agrar- und Umweltminister Till Backhaus ein Ende der Diskussion um Nitratmessstellen gefordert. Den Landwirt:innen hat er eine Partnerschaft bei der Senkung der Nitratbelastung in Grundwasser und Oberflächengewässern angeboten.

 „Wir brauchen eine Allianz für sauberes Wasser, um die Zukunft der Landwirtschaft zu sichern“, betonte Agrar- und Umweltminister Till Backhaus auf dem Boden- und Düngungstag MV, der heute wegen der Corona-Pandemie erstmals als Online-Veranstaltung stattfand und von 560 Interessenten verfolgt wurde.

„Ich glaube, wir sind sauber“

Backhaus verteidigte die Ausweisung der mit Nitrat belasteten roten Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Mittlerweile 559 Messstellen würden die Anforderungen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten (AVV Gebietsausweisung – AVV GeA) sicherstellen. Noch in diesem Jahr soll der Bau von einhundert neuen Messstellen abgeschlossen werden. „Mit der Düngelandesverordnung wird Rechts- und Planungssicherheit für die Landwirte hergestellt, wenn Brüssel zustimmt“. Zwar gebe es noch keine Bestätigung. Der Minister zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Verordnung bei der Prüfung durch die EU-Kommission Bestand haben wird: „Ich glaube, wir sind sauber.“

Spielräume genutzt

Für die heftige Kritik aus der Landwirtschaft an Messstellennetz und Düngelandesverordnung habe er zum Teil Verständnis, vor allem, wenn Landwirte von Einschränkungen betroffen wären. Allerdings sei die Verordnung alternativlos. Mit zwei Binnendifferenzierungen habe das Land die sich bietenden Spielräume genutzt. Im Unterschied zu anderen Bundesländern seien 25.000 Datensätze aus Landwirtschaftsbetrieben in die Festlegung der roten Gebiete eingeflossen.

weniger rote Gebiete

Nach den Vorgaben der AVV habe sich der Anteil der roten Gebiete an der Landwirtschaftsfläche von 18 auf 13 % verringert. Nitrat-Messstellen ohne landwirtschaftlichen „Hintergrund“ seien aus dem Messnetz herausgenommen worden. Die Daten von Messstellen sind online abrufbar. Backhaus sagte zu, „Unstimmigkeiten an einzelnen Messstellen sehr genau zu überprüfen“. Nun komme es aber darauf an, die Nitratbelastung in den roten Gebieten zu senken. Dazu bedürfe es „einer gemeinsamen Kraftanstrengung“. Während der Veranstaltung mit mehreren Fachvorträgen gingen über 80 Fragen ein. Häufigstes Thema: Unter welchen Bedingungen können Betriebe das rote Gebiet verlassen? ri