Stramme Burschen, zufriedene Züchter
Glücklich, dankbar und zufrieden blickt der Rinderzuchtverband Berlin-Brandenburg eG (RZB) auf die 21. Fleischrindbullenauktion am 8. März im Brandenburger Rindermarkt zurück.
Im Vorfeld hatten die anhaltende Coronapandemie und deren Auswirkungen die Planung der 21. Fleischrindbullenauktion schwierig gemacht. Dennoch sei es goldrichtig gewesen, an der Präsenzveranstaltung festzuhalten und in Verbindung mit dem Onlineangebot von Live-Sales bestmögliche Voraussetzungen für unsere Kunden zu schaffen, so der RZB.
Dank der Lockerungen konnte die Fleischrindbullenauktion unter 3G-Bedingungen fast wie gewohnt durchgeführt werden. Danach sehnten sich sowohl Beschicker, Käufer als auch die Kollegen im Hause RBB. So startete am 7. März der reibungslose Auftrieb, und bereits beim Richten im Ring zeigte sich die gute Qualität der 63 Bullen über die sechs Rassen hinweg.
Tusch zum Auftakt der Auktion
Am Auktionstag konnten die Stalltore für die Käufer geöffnet werden. Das habe sehr zur guten Stimmung und gesteigertem Interesse an den Bullen beigetragen, schätzen die Veranstalter ein. Um 11 Uhr starte die Auktion mit den Brandenburger Lokalmatadoren, den Uckermärkern. Tusch für den ersten, der den Ring betrat: Siegerbulle Kaspar PP (Karlson x Florian) von der Lapro Ossak GmbH erzielte mit 8.000 Euro das Topgebot der Auktion. Der überaus typvolle, 9-8-8 gekörte und rundum gefällige Bulle aus bester Vaterlinie wird zukünftig eine Box in der Schmergower Besamungsstation beziehen und seine guten Gene an viele Kälber weitergeben. Der Reservesieg ging an die Zuchtstätte Uwe Müßigbrodt mit dem athletischen und bestens bemuskelten Samson PP (Simson x Ido). Bis zum Ende riss die enorme Nachfrage nach den Uckermärkern nicht ab. Viele Züchter, überzeugte Mutterkuhhalter und Kunden aus Tschechien hatten die Uckermärker auf ihrem Wunschzettel und zeigten das mit schnellen und hohen Geboten.
Qualität macht sich bezahlt
Bei den Charolais fiel die sehr gute Rassequalität aller Bullen bei bester Bemuskelung und interessanten Abstammungen auf und hob das diesjährige Kontingent von denen der letzten Jahre ab. Honoriert wurde dies mit überregionaler Nachfrage und dem höchsten Durchschnittspreis der Auktion mit 4.866 Euro. Die Siegerschärpe trug in diesem Jahr der bereits im Vorfeld hoch gehandelte Isaak PP (Isagri x CC Devisor) von Dennis Wudick. Er verkörpert das gesuchte Komplettpaket aus interessanter Genetik, reinerbiger Hornlosigkeit, top Leistungsdaten und super Körung und ließ damit viele Züchterherzen höherschlagen. Aus derselben Zuchtstätte stammt der Reservesieger Diamant PS (CC Devisor x Heynkes).
Kleine Kontingente überzeugen
Der Herefordbulle war auch in diesem Jahr ein bestechender Einzelkämpfer auf der Fleischrindbullenauktion. Wie sein Halbbruder Samori Pp, 2021 Topseller der Auktion, konnte Sancho PP aus der Agrar GmbH Biesen die Kunden überzeugen. Bei den Angus setzte sich der Ausnahme-ELP-Bulle Red Bull von den Lietzower Luchweiden aus der Zucht von Lars Schmidt durch. Mit seinen 2.284 g Prüftageszunahmen wurde er nicht nur bester Bulle des letzten Prüfjahrganges, sondern auch Siegerbulle des Angus-Quartetts. Bei den Limousin hatte mit Balu PS (CN Basalt x Tiguan) aus der WF Fleischrind Tetschendorf ebenfalls ein stationsgeprüfter Bulle die Nase vorn.
Highlight Fleckvieh
Im abschließend verauktionierten zweitgrößten Rasseblock der Fleckviehbullen sicherte sich ebenfalls eine Besamungsstation den Siegerbullen. Herrsching PP, ehemals Herzog PP (Hamillton x Hoeness) von Bauer Peters wird als dritter Brandenburger Bulle in die Greifenberger Besamungsstation einziehen und deutschlandweit für die künstliche Besamung zur Verfügung stehen. Der beeindruckende Bulle ist stark geprägt durch seinen berühmten Muttervater Hoeness aus derselben Zuchtstätte. Eine besondere Augenweide war der Reservesieger Harpo PS (Harley x Hoeness) aus der Fließgrund Agrarproduktion GmbH Schönewalde. Er überzeugte mit viel Schaupotential, fester plastischer Bemuskelung, mehr als 2.000 g Prüftageszunahme und einer vererbungssicheren Mutter, die auch schon den Landessieger Eranox PS hervorgebracht hat.
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Tausend Nutzer bei Fleischrindbullenauktion online
Wie der Veranstalter informiert, waren am Auktionstag online fast 1.000 Nutzer im Salesroom registriert und 325 mit ihren Zugangsdaten als Bieter eingeloggt. 35 von ihnen gaben ein Gebot ab und sehr viele verfolgten bereits am Montag die Körung. Der Großteil der Zuschläge erfolgte jedoch in der gut gefüllten Auktionshalle des Brandenburger Rindermarktes. Das Angebot wurde komplett geräumt. 18 Bullen wurden über die Landesgrenzen hinweg verkauft, in insgesamt acht Bundesländer und nach Tschechien. Deutschlandweit wurde mit dem höchsten Durchschnittspreis ein Achtungszeichen gesetzt. Die Messlatte für 2023 liegt also hoch.
rzb: Rundum dankbar
Der RZB zeigte sich nach der Auktion rundum dankbar: gegenüber den Züchtern, die auch in schwierigen Zeiten ihre besten Bullen vorbereitet und nach Groß Kreutz gebracht haben; gegenüber Auktionator Torsten Kirstein, der zu maximalen Geboten motivierte; gegenüber den zahlreichen Käufern und nicht zuletzt gegenüber allen Kollegen seiner Tochter, der Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH. Der sagenhafte Erfolg trage die Handschrift eines jeden im Team, der daran beteiligt war, so der RZB. Nächster Höhepunkt in Groß Kreutz ist das Deutsche Färsenchampionat „Best of“ am 12. April.