Brandenburgischer Ausbildungspreis 2021

Ausbildungspreis 2021: Ausgezeichnete Starthelfer

Hans geht gerade bei seinem Vater Schäfermeister Frank Hahnel in die Lehre. (c) Screenshot: Bauernverband Südbrandenburg
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Die Landboden Bronkow Agrar GmbH und die Schäferei von Frank Hahnel bekamen den Ausbildungspreis 2021 – aus guten Gründen.

Von Heike Mildner

Zehn märkische Unternehmen wurden am 25. November in der Potsdamer Staatskanzlei mit dem „Brandenburgischen Ausbildungspreis 2021“ für ihr vorbildliches Engagement in der betrieblichen Ausbildung geehrt. Die Auszeichnung, mittlerweile zum 17. Mal vergeben, ist mit je 1.000 Euro dotiert.

Ausbildungsnetzwerk mit merh als 30 agrarbetrieben

Zwei der zehn Preisträger kommen aus dem Agrarbereich. Einer ist die Landboden Bronkow Agrar GmbH im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Hier sei Ausbildung Chefsache, sagt Geschäftsführer Rainer Wendland in die Kamera von Borjana Dinewa-Zelt vom Bauernverband Südbrandenburg. Sie hat das Vorstellungsvideo für Bronkow aufgenommen. Weitere Hauptdarsteller darin sind Max Wagner, demnächst Fleischer, und der künftige Landwirt Florian Kraske: zwei von sieben jungen Leuten, die gerade ihre Ausbildung in der Landboden Bronkow Agrar GmbH absolvieren.

Hartmut Aust, Abteilungsleiter im Landwirtschaftsministerium, hielt die Laudatio bei der Preisverleihung: Das Unternehmen bilde seit 1995 aus, habe in den vergangenen zehn Jahren zwölf Azubis erfolgreich zum Abschluss geführt, so Aust. Seit 2015 arbeiten die Bronkower im Ausbildungsnetzwerk mit mehr als 30 Agrarbetrieben zusammen, erweitern und vertiefen gemeinsam das Angebot an überbetrieblichen praxisorientierten Ausbildungsinhalten. Das bedeute nicht nur ein inhaltliches Plus für die Auszubildenden, so Aust. „Für den Betrieb heißt das, Auszubildende für Netzwerktreffen freizustellen und selber Unterweisungsangebote für alle Azubi im Netzwerk zu machen.“

Azubis: richtige berufswahl getroffen

Bronkows Geschäftsführer, Rainer Wendland, sagt scherzhaft, für seine Azubis gelte Fünf-G, nämlich: „gut, gewissenhaft, geduldig, gekonnt und ganz, ganz unvoreingenommen“. Den beiden Azubis im Video sieht man an, dass sie offenbar die richtige Berufswahl getroffen haben. Und langweilig wird es in einem Betrieb, der Pflanzen- und Tierproduktion mit Schlachtung und Direktvermarktung verbindet, sicher nicht. Und andersherum: „Die neue Generation bringt frischen Wind in unser Unternehmen und lässt uns bisherige Denkmuster hinterfragen“, so Wendland.


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Beim zweiten Ausgezeichneten im landwirtschaftlichen Bereich geht es noch familiärer zu – ganz besonders in der laufenden Ausbildungssaison. Schäfermeister Frank Hahnel bildet gerade seinen Sohn Hans aus. Das allein ist noch nicht preisverdächtig, jedoch ist Hans sein zehnter Lehrling seit 1997 (davon 7 Frauen und 3 Männer) und Hahnels Betrieb, die Schäferei Marienfelde (Landkreis Märkisch-Oderland), mit 270 ha und zwei Schafherden recht überschaubar.

Laudatorin Janny Armbruster, Beauftragte der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen, führt besondere Gründe für die Auszeichnung an: Unter den sieben Auszubildenden waren drei benachteiligte und lernbehinderte Jugendliche. „Es ist leider noch immer nicht selbstverständlich, dass jungen Menschen, die es oft am schwersten haben, ein selbstbestimmtes Leben in unserer Gesellschaft zu leben, gut ausgebildet und gefördert werden“, so Armbruster.

Hahnel habe ihnen eine Chance und damit eine berufliche Zukunft auf dem ersten Arbeitsmarkt gegeben. Zudem sei Hahnel gesellschaftlich sehr aktiv, u. a. im Schafzuchtverband, als Stadtverordneter, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, und er organisiere Veranstaltungen für ein weltoffenes Müncheberg gegen Hass und Ausgrenzung.

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