Brandenburg

Waldbesitzer: Doch kein Miteinander im Wald

Die Probleme im Brandenburger Wald, besonders im Süden, sind unübersehbar. (c) Heike Mildner
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Die Fusion von Waldbesitzerverband Brandenburg und Waldbauernverband Brandenburg wird doch noch nicht vollzogen. Sie war 2019 angekündigt worden, doch die Verhandlungen laufen bereits seit zwei Jahren – ohne Erfolg.

Von Heike Mildner

Der Waldbesitzerverband Brandenburg e.V. hat am 10. Juni den Start der „von ihm angeregten umfassenden Informationskampagne für Waldbesitzer im Land zum Umgang mit den aktuellen Herausforderungen der klimabedingten Krise im Wald“ begrüßt. Gemeint ist eine Beratungskampagne der Landesforstverwaltung. Auf diese hatte Forstminister Axel Vogel am selben Tag bei seinem Besuch im Landkreis Elbe-Elster hingewiesen. Im Rahmen des Europäischen Fonds zur Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) unterstützt das Land Beratungsleistungen für private Waldeigentümer mit einem Fördersatz von bis zu 100 Prozent. Eine Erstinformation bietet die neue Brandenburger ELER-Onlineplattform, teilte das Ministerium anlässlich des Besuches mit.

Verärgerung über online-Initiative der Waldbauernschule

Eine Woche später, am 16. Juni, die Mitteilung des Waldbesitzerverbandes, dass „der Versuch, die Spaltung in zwei Vertretungen der Waldeigentümer in Brandenburg aus dem Jahre 2004 zu überwinden“ zunächst abgebrochen worden sei. Kurz vor der „geplanten endgültigen Auflösung des Waldbauernverbandes“ sei bekannt geworden, dass dessen Vorsitzender, Enno Rosenthal, neue Initiativen für die Waldbauernschule und die online-Schulung von Waldbesitzern gestartet habe.


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Der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes, Thomas Weber, beklagte, dass der Waldbesitzerverband an diesen Initiativen nicht beteiligt wurde. Daher sei eine Übernahme solcher Projekte durch uns nicht möglich. „Herr Rosenthal dokumentiert damit, dass er weiterhin eigene Wege beschreiten möchte. Wir bedauern diese Entwicklung und hätten uns anderes gewünscht. Gleichwohl bleibt die Hand für die Zukunft ausgestreckt.“

Verwunderung bei den Waldbauern

Den Waldbauernverband Brandenburg e. V. traf dieser Schritt offenbar unerwartet. Die seit zwei Jahren laufenden Fusionsgespräche seien einseitig abgebrochen worden. „Bereits seit zwölf Jahren unterbreitet die vom Waldbauernverband Brandenburg e. V. getragene Waldbauernschule in Brandenburg kleinen Privatwaldbesitzern zwischen Prignitz und Lausitz forstliche Bildungsangebote. Diese sollten jetzt weiterentwickelt und um ein Online-Schulungsangebot ergänzt werden. Doch dieses Bemühen stößt beim Waldbesitzerverband Brandenburg offensichtlich auf Kritik“, heißt es in der Pressemitteilung.

Pläne seien bekannt gewesen und im Protokoll vermerkt

„Wir haben die Verhandlungen immer mit dem Ziel geführt, die Spaltung der Privatwaldbesitzer in Brandenburg zu beenden. Doch offensichtlich hatte man bei unserem Verhandlungspartner Angst vor der eigenen Courage, was eine Fusion auf Augenhöhe betrifft“, erklärt der Vorsitzende des Waldbauernverbands Brandenburg, Enno Rosenthal. „Die vom Waldbesitzerverband genannten Argumente für den Rückzug, der Start weiterer Initiativen und der Beginn einer Onlineschulung im Rahmen des erfolgreichen Projekts Waldbauernschule Brandenburg sei hinter ihrem Rücken initiiert worden, sind falsch.

Der Verhandlungspartner war von Anfang an über die beiden Projekte informiert, was auch in den Protokollen der gemeinsamen Vorstandssitzungen festgehalten worden ist.“ Die Pläne, das forstliche Bildungsangebot der Waldbauernschule als landesweites Online-Schulungsangebot auszubauen würden weiter vorangetrieben. Mit dem Projektantrag ‚Waldtrainer‘ (Waldbauernverband Brandenburg, UNIQUEforstry Freiburg und KWF Großumstadt) sollen zudem die Referenten der Waldbauernschule an einer zukunftsfähigen Form der virtuellen wald- und umweltbezogenen Weiterbildung für Waldbesitzende und Vorstände forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse teilhaben.

Weiterhin starke Stimme für Kleinprivatwald und forstliche Zusammenschlüsse

Der stellvertretende Vorsitzender des Waldbauernverbandes und Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Altbensdorf-Vehlen, Steffen Noack, erklärt zum vorläufigen Gesprächsabbruch des Waldbesitzerverbandes: „Wir Waldbauern sind angesichts der engagierten gemeinsamen Vorarbeiten enttäuscht, werden aber umso stärker unsere Themen Berufsgenossenschaft, Gewässerunterhaltung und vor allem die Weiterentwicklung der überbetrieblichen Zusammenarbeit in Forstbetriebsgemeinschaften voranbringen. Wir bleiben eine starke Stimme für den Brandenburger Kleinprivatwald und für forstliche Zusammenschlüsse.“