Wie weiter mit der GAP ab 2023 in Brandenburg?
Die Kreisbauernverbände Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming luden Irene Kirchner vom Agrarministerium zu einer Informationsveranstaltung zur Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik in Europa (GAP) ab 2023 in Brandenburg ein. Vieles noch unklar, manches kompliziert.
GAP heißt nicht nur Gemeinsame Agrarpolitik, sondern ist auch das englische Wort für Lücke. Und die GAP wird in Brandenburg ab 2023 ein Lücke von zehn Millionen Euro reißen, die den brandenburgischen Landwirtschaftsbetrieben nicht mehr zugutekommen werden. Für Montagvormittag hatten die Kreisbauernverbände Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming in die Heimvolkshochschule am Seddiner See eingeladen, um Genaueres dazu zu erfahren.
Gap reißt Zehn-Millionen-Euro-Gap
„Volles Haus im großen Saal“, berichtet Dr. Tino Erstling, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Potsdam-Mittelmark. „Thema war die Ausgestaltung der GAP ab 2023. Als Referentin konnten die Verbände Irene Kirchner gewinnen. Sie ist Referatsleiterin im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz und verantwortlich für Agrarumweltmaßnahmen, ökologischen Landbau und Direktzahlungen. Deutlich wurde, dass die landwirtschaftlichen Betriebe in Brandenburg ab 2023 insgesamt mindestens zehn Millionen Euro pro Jahr verlieren werden. Das betrifft sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftende Unternehmen, wobei die Verluste auch nicht über die Ökoangebote zu kompensieren sind. So hatte es bereits der LBV Ende des vergangenen Jahres errechnet“, so Erstling.
Als in der Diskussion hochsensibel habe sich das von Kirchner erläuterte Konstrukt des kooperativen Ansatzes bei den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen herausgestellt, berichtet Erstling. Hier werde es darauf ankommen, von wem und wie das kooperative Management organisiert wird. „Zum Ende der Infoveranstaltung kamen die anwesenden Landwirte auf die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu sprechen. Von einigen wurde vor dem Hintergrund der aktuell unkalkulierbaren Mehrbelastungen die Forderung formuliert, die neue GAP zu verschieben.“