Grünlandschnitt in Brandenburg: Erste Reifeschätzung 2023
In diesem Jahr wird wieder die Grünlandreife durch den Paulinenauer Arbeiterkreis Grünland und Futterwirtschaft in Brandenburg verfolgt – mit dabei ist auch der LKVBB. Ergebnisse des ersten Probenahmetermins auf einen Blick. Die Analyseergebnisse zeigen, dass die Pflanzenbestandsentwicklung trotz des kalten Frühjahrs in Gang gekommen ist.
Von Bianka Boss (LKVBB) und Dr. Jürgen Pickert (ZALF)
Die gute Niederschlagsversorgung in Verbindung mit eher niedrigen Temperaturen sind in diesem Jahr eine gute Ausgangspositionen für das Grünland. Das konnten auch die zum Teil schwierigen Fahrverhältnissen nicht verhindern, die dazu führten, dass die Pflege- und Düngungsmaßnahmen erst verhältnismäßig spät durchgeführt wurden.
Das Mengenwachstum hatte auf den mineralischen Grünlandstandorten jedoch längst begonnen. Das trifft inzwischen auch für das gut wasserregulierte Niedermoor zu.
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Grünlandreife: Betriebsleiter nehmen Proben
Auch in diesem Jahr wird die Grünlandreife durch den Paulinenauer Arbeitskreis Grünland und Futterwirtschaft auf regionaltypischen Grünlandstandorten verfolgt. Allerdings geschieht dies erstmalig in Zusammenarbeit mit dem Landeskontrollverband Berlin-Brandenburg. Neu ist: Die Betriebsleiter selbst nehmen die Proben auf ihren Grünlandflächen und lassen sie durch den Kurierdienst des LKVBB in das Labor nach Waldsieversdorf bringen. Nach den üblichen Laboranalysen und der daraus resultierenden Reifeschätzung des Rohfaserschnelldienstes stellen wir die Mitteilung für die Veröffentlichung zusammen.
Datenerfassung für die Reifeschätzung
Für die Reifeschätzung nutzt der LKVBB ein eigens entworfenes Programm. Darin werden die zugehörigen Daten zur Probe erfasst (Einsender, Probenahmeort, Probenahmedatum, etc.). Die im Labor ermittelten Werte (TM- und Rohfasergehalt) sowie die vorausgesagten Maximaltemperaturen am Ort der Probenahme für die kommenden fünf Tage werden ebenfalls im Programm hinterlegt. Der Rohfaserzuwachs in den Folgetagen kann in Abhängigkeit von den zu erwartenden Temperaturen standortbezogen kalkuliert werden. So wird der optimale Erntezeitpunkt eingeschätzt.
In diesem Jahr erfolgte die erste Probenahme am 20. April, als das Mengenwachstum bereits begonnen hatte und gerade hinreichend Probenmaterial gewonnen werden konnte. Die Probenahme nicht nur im Futterbereich erfordert stets eine große Sorgfalt. Die Ergebnisse am ersten Probenahmetermin bringen alljährlich zunächst die relativ großen Standortunterschiede zwischen den verschiedenen Grünlandflächen zum Ausdruck.
So ist es auch beim ersten Probenahmetermin in diesem Jahr (Tabelle). Die Analyseergebnisse der am vergangenen Donnerstag eingesandten Probe zeigen, dass die Pflanzenbestandsentwicklung auf den untersuchten Flächen trotz des bisher eher kalten Frühjahrs überall in Gang gekommen ist (Tabelle).
Eine Prognose für das Erreichen der optimalen Schnittzeitspanne für den ersten Grünlandaufwuchs ist noch schwierig und unsicher. Unter dem Hinweis auf die großen standortspezifischen Unterschiede, wird sie auf vielen Flächen voraussichtlich noch vor der zweiten Maidekade erreicht werden.
Im wöchentlichen Abstand erfolgen weitere Beprobungen auf den Grünlandflächen, um die Ergebnisse zum Verlauf der Bestandsentwicklung abzusichern.