Kreisbauernverband Teltow-Fläming: Kräfte bündeln für eine konstruktive Arbeit

Reges Interesse an der Infoveranstaltung zur GAP-Reform bei den Kreisbauernverbänden Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. (c) Tino Erstling/KBV Potsdam-Mittelmark
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Wir sprachen mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Benny Hecht über zukünftige Wege und Schwerpunkte.

Von Heike Mildner

Bauernzeitung: Auf dem Kreisbauerntag Teltow-Fläming am Anfang April wurden Sie zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt, und Silvia Fuchs kann sich wieder auf ihre Arbeit als Geschäftsführerin konzentrieren. Aus welchem „Stall“ kommen Sie, Herr Hecht?
Benny Hecht: Seit Januar bin ich Geschäftsführer der Agrargenossenschaft „Ländeken“ eG Meinsdorf, wo ich bereits seit zehn Jahren schwerpunktmäßig für die Schweineproduktion zuständig bin. Wir bewirtschaften 1.700 Hektar, davon 300 Hektar Grünland, halten 330 Muttersauen und 2.300 Mastschweine, betreiben eine Biogasanlage und produzieren in Kreislaufwirtschaft. Wir haben unsere eigene Mühle und züchten auch die Sauen selbst. Nur das Sperma zur künstlichen Befruchtung, Eiweißfuttermittel und Mineralstoffe kommen von woanders hinzu. Seit vier Jahren arbeite ich im Vorstand des Kreisbauernverbandes mit und engagiere mich in der Arbeitsgruppe Schwein für den Tierschutzplan Brandenburg.

Benny Hecht
Benny Hecht Vorsitzender des KBV Teltow-Fläming. (c) Heike Mildner

Geht es an dieser Stelle voran? Wie weit sind Sie gekommen?
Das Problem ist: Einerseits gehen wir beim Tierschutzplan davon aus, die Tierbestände in Brandenburg aufzustocken: Wir reden von zwei Großvieheinheiten je Hektar als Zielgröße, das wäre eine Verfünffachung zum jetzigen Bestand. Auf der anderen Seite hören wir von der Landespolitik, wir müssen Tierbestände reduzieren und Moore wiedervernässen, um CO2 zu speichern. Da stecken wir in einer Sackgasse.

„Nur Konfrontation, das funktioniert nicht“

Also freie Ehrenamtsspitzen und darum die Wahl zum Vorsitzenden?
Einer muss ja. Das Durchschnittsalter im Vorstand liegt bei 48. Da ist bei den ganz Jungen, die so mit 35 Verantwortung in ihren Betrieben übernommen haben, bei Unmut schnell mal von Demonstration und Blockade die Rede. Aber aus meiner Erfahrung in der Zusammenarbeit mit dem Ministerium weiß ich: Nur Konfrontation, das funktioniert nicht.

Aber der richtige Weg scheint noch nicht gefunden …
Nein, der ist noch nicht gefunden. Und es wird immer schwieriger, auch mit den jungen Kollegen in der Verwaltung. Die haben mit Sicherheit ein tolles Verwaltungsrechtsstudium, aber leider kaum oder keine Beziehung zur landwirtschaftlichen Praxis. Und das ist das, was uns jetzt auf die Füße fällt – nicht nur auf Landes-, auch auf Kreisebene. Das Schwarz-Weiß-Denken, das schon in den Schulbüchern einsetzt – bio ist gut, konventionell ist schlecht –, steckt tief in den Köpfen.


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Nachwuchs gewinnen und Flächenverluste

Wo wollen Sie Schwerpunkte setzen?
Zum einen möchte ich den Zusammenhalt innerhalb des Berufsstandes stärken. Wir dürfen uns nicht gegeneinander ausspielen lassen: klein – groß, konventionell – öko. Weiteres Thema ist die Nachwuchsgewinnung. Da sind wir schon ganz gut, aber es muss weiter gehen. Und speziell, was unseren Landkreis angeht: Wir haben im Süden das Baruther Urstromtal. Da sollen möglicherweise 22.000 Hektar zum Naturpark erklärt werden – mit allen Folgen für die Landwirtschaft. Damit könnte kompletten Betrieben die Produktionsgrundlage abhandenkommen. Natürlich wird gesagt: „Ihr könnt noch Landwirtschaft betreiben!“ Aber wenn ich Betrieben mit durchschnittlichen Bodenzahlen von 18 synthetischen Dünger wegnehme, ist Schluss mit dem Wirtschaften! Im Norden des Landkreises haben wir ein anderes Problem: den Flächenverlust. Wir grenzen ja direkt an Berlin, da wächst mit Reiterhöfen und privaten Nutzungsinteressen die Flächenkonkurrenz.




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