Tierhaltungsverbot für Zinndorfer Schweinemäster

(c) Screentshot "RBB aktuell" vom 8. Januar 2021
Artikel teilen

Dem Betreiber der Schweinemast in Zinndorf (Märkisch-Oderland) ist ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen worden. Der Betrieb geriet kürzlich in die Schlagzeilen, nachdem im Regionalfernsehen Aufnahmen aus dem Betrieb zu sehen waren.

Die Bilder zeigten Schweine, die nach einem Defekt der Jauchepumpe in den eigenen Exkrementen stehen und liegen. Die Tierrechtsorganisation Ariwa (Animal Rights Watch e.V.) veröffentlichte zuvor Videomaterial, das im November in den Ställen heimlich gefilmt wurde (Bauernzeitung Ausgabe 2/2021, S. 9). Nach Kontrollen erteilte das Veterinäramt am 25. November Auflagen und kontrollierte deren Umsetzung am 4. Dezember. Konkret waren bis zum 4. Dezember ein Stall komplett geräumt, gereinigt und neu eingestreut worden. Die Tiere hatte man umgestallt. Zudem sei bereits im November eine erneute Besamung der Sauen verboten worden, so der Pressesprecher des Landkreises Märkisch-Oderland, Thomas Berendt.

Tierhaltungsverbot nach Erneut untragbaren Zuständen

Bei einer Routinekontrolle des Veterinäramtes am 12. Januar seien erneut untragbare Zustände festgestellt worden. Daraufhin wurde dem Schweinemäster ein Haltungsverbot erteilt. Zuletzt standen mehr als 3.000 Schweine in den Ställen. Der Landwirt hält auch Rinder und führt einen Ackerbaubetrieb. Vor einem halben Jahr sei er aus dem Bauernverband ausgetreten, teilte der Verband auf Nachfrage der Bauernzeitung mit.

ORGANISATION DER ABWICKLUNG

700 Schweine sollen zeitnah in einen anderen Betrieb umgesetzt und der Bestand durch Schlachtung weiter reduziert werden. Die letzte Schlachtung werde voraussichtlich im Sommer dieses Jahres erfolgen, so Berendt. Der Tierhalter habe zugesagt, den Bestand nicht durch Zukauf zu erweitern. Untere Wasserbehörde und Landesamt für Umwelt führten am Montag (18. Januar) ihrerseits Kontrollen durch.  mil