Wolf tötet Hund in Brandenburg
Während der Suche eines verletzten Rothirsches verschwand ein Jagdhund. Kurz darauf fand der Jäger seinen Hund tot, ausgeweidet und vergraben. Jäger und der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) machen den Wolf dafür verantwortlich.
Von den Redakteuren der Bauernzeitung
Nachdem ein Rothirsch in einem Verkehrsunfall verletzt wurde, machte sich der Jäger mit einem Jagdfreund und den dazugehörenden Hunden auf zur Nachsuche. Über zwei Tage dauerte die Suche an, bis die Hunde schließlich am Mittwoch, dem 16. Oktober, zur freien Suche geschickt wurden. Nach knapp 2 Kilometern verlor der Hundeführer das GPS- Signal seiner Deutschen Jagdterrier-Hündin Tora. Darauf folgten knapp anderthalb Stunden Suche, bis wieder ein GPS-Signal empfangen wurde.
„Wir näherten uns schnell der auf dem Display gezeigten Position, fanden jedoch meinen Hund nicht. Erst nach weiterer Suche entdeckten wir Blut und schließlich die Vorderbeine meiner Tora. Meine Hündin war eingegraben, getötet und ausgeweidet. Unser Familienmitglied wurde von Wölfen getötet“, so der Besitzer der Hündin Wolfgang W..
Der Vorfall ereignete sich lediglich 600 Meter Luftlinie von Glienig (Landkreis Teltow-Fläming) entfernt.
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DNA-Analyse soll Beteiligung vom Wolf klären
Um zu klären, ob es bei dem Zwischenfall um einen Wolfsriss handelt, wurde eine DNA-Analyse beauftragt. Doch laut dem Präsidenten des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB) Dr. Dirk- Henner Wellershoff ist die Lage eindeutig: „Wir haben am vergangenen Donnerstag sofort ein unabhängiges Institut mit einer DNA-Analyse beauftragt. Es gibt keine Zweifel, dass es sich bei diesem Übergriff um einen oder sogar mehrere Wölfe gehandelt haben muss. Wie viele Wölfe tatsächlich beteiligt waren, wird die DNA-Analyse beantworten“.
Der LJVB fordert jetzt eine schnelle und lückenlose Aufklärung. Außerdem brauche „Brandenburg keine weiteren Diskussionen über Wolfsverordnungen – wir brauchen schnelle und pragmatische Lösungen“, so Dr. Wellershof. Der Wolf müsse in das Jagdrecht aufgenommen, der aktuelle Wolfsbestand deutlich reduziert und eine dauerhafte Jagdzeit für den Wolf sowie eine Obergrenze etabliert werden.
Weiterer Vorfall bereits im April
Der LJVB fordert das Landesamt für Umwelt auf, den aktuellen Vorfall unverzüglich und lückenlos aufzuklären. „Wir brauchen in Brandenburg keine weiteren Diskussionen über Wolfsverordnungen – wir brauchen schnelle und pragmatische Lösungen“, sagt Dr. Wellershoff. Der Wolf muss ins Jagdrecht aufgenommen, der aktuelle Wolfsbestand deutlich reduziert und eine dauerhafte Jagdzeit für den Wolf sowie eine Obergrenze etabliert werden.
Bereits im April wurde in Potsdam-Mittelmark ein Jagdhund von einem Wolf angegriffen und verletzt. Spaziergänger, Waldbesucher und Pilzsucher werden vom LBJV zur besonderen Vorsicht aufgerufen. Hunde sollten generell an der Leine geführt werden, um das Risiko eines Angriffs von Wölfen zu minimieren.
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