Zukunftsplan Landwirtschaft in Brandenburg: LBV mit neuem Vorstand
Die Delegierten des Landesbauernverbandes Brandenburg (LBV) verabschiedeten am Dienstag (12.3.) in Krausnick / Groß Wasserburg, Dahme-Spreewald, auf dem 14. Landesbauerntag das Weißbuchs für einen „Zukunftsplan Landwirtschaft“ für Brandenburg. Außerdem wählten sie einen neuen Vorstand.
Das Weißbuch für einen „Zukunftsplan Landwirtschaft“ steht in einer Reihe mit dem vor vier Jahren verabschiedeten „Neuen Brandenburger Weg“. Darin hatte die Landwirtschaft der Gesellschaft Angebote unterbreitet und im Gegenzug Rahmenbedingungen für die Umsetzung eingefordert. Das Fazit hält der LBV für ernüchternd. Landwirte würden zunehmend ordnungsrechtliche Vorgaben managen statt ihre zukunftsfähigen Unternehmensstandbeine weiterzuentwickeln, heißt es in der Pressemitteilung des LBV.
Im Zuge der Bauernproteste sei der Druck, Reformen durchzuführen und die Landwirtschaft auf zukunftsfeste Füße zu stellen, um ein Vielfaches gestiegen. Das „Weißbuch 2024 – Zukunftsplan Landwirtschaft“ wolle daher einen neuen Impuls für Veränderung auslösen, der in dieser Form in Brandenburg noch nicht erfolgt sei.
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Weißbuch zeigt die Vielschichtigkeit und Komplexität der Landwirtschaft
Deutlich umfänglicher als viele klassische Forderungskataloge zeige das Weißbuch die Vielschichtigkeit und Komplexität der Landwirtschaft auf. Ein entsprechender Handlungsplan des Landes Brandenburg sei erforderlich. Neben Themen wie Düngung, Pflanzenschutz sowie Nutztierhaltung werde eingangs die Einführung der regionalen Ernährungssicherung als Staatsziel formuliert. „Die sichere Produktivität auf den Betrieben wäre dann als obligatorisches Kriterium für jede politische Entscheidung in der Landwirtschaft anzusehen“, macht der LBV deutlich.
Ein finaler Vorschlag ziele auf die Straffung der Beteiligungsverfahren der anzuhörenden Verbände, die in der Vergangenheit eine ergebnisorientierte Arbeitsweise zwischen Berufsstand und Verwaltung oft ausgebremst hätten. Es ist aus Sicht des LBV notwendig, künftig eine qualitative Aufwertung in diesen Verfahren vorzunehmen und dabei die Beteiligungsbeiträge von relevanten Verbänden höher zu gewichten.
Dazu seien gut organisierte Verbände als anerkannte Landwirtschaftsverbände vorrangig zu beteiligen. Der LBV Brandenburg fungiere dabei als direktes Sprachrohr für den Berufsstand und bringe repräsentative Meinungen ein.
Henrik Wendorff weitere vier Jahre Landesbauernpräsident
Der 14. Landesbauerntage wählte für die anstehende Amtszeit von vier Jahren ihre Verbandsspitze. Henrik Wendorff, Geschäftsführer der Agrargesellschaft Worin mbH in Märkisch Oderland, der seit acht Jahren als Präsident den Verband anführt, wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 213 von insgesamt 214 gültigen Stimmen erneut im Amt bestätigt. Für das Amt des ersten Vizepräsidenten stellte sich erneut Heiko Terno, Geschäftsführer des AWO-Reha-Guts Kemlitz im Landkreis Dahme-Spree zur Wahl. Er steht seit 2009 in dieser Funktion an der Seite des Präsidenten. Die Delegierten zollten ihm und seiner Arbeit im Verband mit 200 Ja-Stimmen gebührenden Respekt.
LsV-Gründungsmitglied als zweiter Vizepräsident
Für die zweite Vizepräsidentschaft qualifizierte sich Christoph Plass, u.a. Inhaber eines Ackerbaubetriebes und eines Lohnunternehmens im Landkreis Oberhavel. Als Gründungsmitglied von Land-schafft-Verbindung war Plass maßgeblich an den Bauernprotesten 2019 in Berlin beteiligt. Seine Erfahrungen im Protest auf der Straße in Verbindung mit dem fachlich-politischen Arbeitsansatz des Bauernverbandes werden das Profil des Verbandsvorstandes von nun an bereichern.
Dies bestätigten 183 der abgegebenen Stimmen. Zuvor entschied Sven Deter, Geschäftsführer der Wulkower Agrar GmbH in Ostprignitz Ruppin, nicht mehr für das Vizepräsidentenamt zu kandidieren. Er verlässt, ebenso wie Vorstandsmitglied Caroline Kiesow, den Vorstand. Beiden wurde größte Anerkennung für ihre Arbeit im Vorstand ausgesprochen.
Schweinehaltung jetzt im Präsidium vertreten
Von vier zur Wahl stehenden Kandidaten für die weitere Vorstandsriege konnten sich die drei folgenden behaupten: Bernd Starick, Vorstandsvorsitzender der Bauern AG Neißetal im Landkreis Spree-Neiße, Lars Schmidt, Agraringenieur, Bewirtschafter eines ökologischen Grünlandbetriebes mit Angus-Rinderzucht im Havelland, sowie Benny Hecht, Geschäftsführer der AG „Ländeken“ Meinsdorf eG mit gemischtem Ackerbau und Tierhaltung (350 Sauen, 2.500 Mastschweine). Hecht bewarb sich gemeinsam mit Stefan Bernickel – Ackerbau – aus der Uckermark um einen Platz im Vorstand. Die Delegierten votierten für den Tierhalter, um ihn als Fürsprecher für die arg gebeutelte Branche der Schweinehaltung an der Verbandsspitze zu platzieren.
Podium mit Parteispitzen aus Brandenburg
Am Nachmittag moderierte Ralf Stephan, langjähriger Chefredakteur der Bauernzeitung die brandenburgische „Elefantenrunde“ mit den Parteispitzen, die ihre Parteien in die Landtagswahl am 22. September führen. Wir werden für Sie berichten.
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