Bundesweite Solidarität mit bedrohtem Institut der Uni Halle

Studierende der Agrarwissenschaften der Hallenser Universität fordern auf dem Universitätsplatz den Erhalt ihres Instituts. (c) Detlef Finger
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Vor weiteren Kürzungen am Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Universität Halle-Wittenberg warnen Vertreter der deutschen Agrarforschung. In einer Resolution fordern sie eine auskömmliche Finanzierung.

Bundesweite Solidarität erfährt das von Kürzungsplänen bedrohte Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften (IAEW) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Uni Halle). Mit einer gemeinsamen Resolution fordern der Fakultätentag Agrarwissenschaften und Ökotrophologie, der Dachverband Agrarforschung (DAF) und die Deutsche Agrarforschungsallianz (dafa) die Leitung der Universität, das Wissenschaftsministerium und den Landtag Sachsen-Anhalt auf, „die Arbeit und insbesondere die Ausbildungsverantwortlichkeit des IAEW nicht zu gefährden und für eine auskömmliche Finanzierung von Forschung und Lehre in den Agrar- und Ernährungswissenschaften Sorge zu tragen“.

Lehre an Uni Halle International konkurrenzfähig

Wie die Unterzeichner feststellen, arbeite das IAEW „auf hohem, national und international konkurrenzfähigem Niveau“. Im mitteldeutschen Raum der drei Bundesländer Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sei es die einzige universitäre Ausbildungsstätte und verbinde Agrar- und Ernährungswissenschaften in der gesamten Wertschöpfungskette. Somit trage das Institut in Fragen regionsorientierter Forschung sowie in der Ausbildung eine hohe Verantwortung. Die Zahl haushaltsfinanzierter Professuren aber liege schon jetzt an einer kritischen Untergrenze.

Derzeit sind lediglich noch 19 haushaltsfinanzierte Professuren mit der Unterstützung durch acht gemeinsam mit umliegenden Forschungsinstituten berufene Professuren in Forschung und Lehre tätig. Dabei handelt es sich um Kooperationen mit dem IPK Gatersleben, dem IAMO Halle und dem UFZ Leipzig/Halle. Aufgrund der Unterfinanzierung der Uni Halle sollen drei Professuren wegfallen und Mitarbeiterstellen gestrichen werden. Gleichzeitig würde die funktionierende Fakultätsstruktur auseinandergerissen. Diese Pläne widersprächen dem Verständnis der Agrarwissenschaften als Systemwissenschaft.

In zeiten des Klimawandels besonders wichtig

„Die Agrarwirtschaft hat im mittel­deutschen Raum aufgrund hervorragender Standortbedingungen und wettbewerbsfähiger Strukturen, sowie aufgrund der traditionell vorhandenen Forschungsinfrastruktur eine zentrale und wirtschaftliche Bedeutung“, heißt es in der Resolution. Gerade in Zeiten des Klimawandels und der gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen an die landwirtschaftliche Produktion sei eine fundierte wissenschaftliche Begleitung der Agrarwirtschaft durch Wissenschaft „von substanzieller Wichtigkeit“. Das gelte ebenso für eine hochqualitative Ausbildung zukünftig Verantwortlicher. red

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