Fleischrind-Online-Auktion: Höhere Preise als im Vorjahr
Bei der ersten Fleischrind-Online-Auktion der RinderAllianz stieg der Durchschnittspreis auf 3.325 Euro. Alle 102 per Video „aufgetriebenen“ Jungbullen wechselten den Besitzer.
Von Gerd Rinas
Die erste Fleischrindbullen-Online-Auktion der RinderAllianz sorgte im Vorfeld bei den Veranstaltern für erhebliches Premieren-Lampenfieber. Völlig unbegründet, wie sich herausstellte: Die Internetverbindungen hielten ohne Wackler, Verkäufer und Bieter konnten die Auktion und die aufgerufenen Preise in Echtzeit verfolgen. Alle (virtuell) aufgetriebenen 102 Jungbullen fanden einen Käufer. Mit 3.325 € übertraf der Durchschnittspreis die Ergebnisse der RinderAllianz-Auktionen 2020 in Karow und Bismark um mehr als 130 €. „Es ist super gelaufen“, freute sich nach der Versteigerung Geschäftsführerin Dr. Sabine Krüger.
10.400 Euro für einen Angusbullen
Bei dem Höchstgebotstermin kamen Bullen der Rassen Angus, Blonde d’Aquitaine, Charolais, Fleckvieh-Simmental, Gelbvieh, Limousin und Uckermärker unter den Hammer. Topseller war die Katalognummer 7 „STW Aramis“ von Steffen Stickel aus Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt). Der schicke Angus-Bulle verfügt über eine vielversprechende Abstammung und erstklassige Zuchtwerte. Dem Käufer aus der Uckermark war der Bulle 10.400 € wert.
Züchter in Kauflaune
Züchter in Kauflaune versetzte ebenfalls der Fleckvieh-Simmental-Bulle „Hallelujah PP von Bundes-Mühle“. Er stammt aus der Zucht von Christian Bunde, Drewitz, Landkreis Jerichower Land (Sachsen-Anhalt). Das Prachtexemplar von einem Fleckviehbullen wechselte für 7.200 € den Besitzer. Der Bulle wird künftig in einer bayerischen Besamungsstation hoffentlich für viele „Hallelujahs“ sorgen. Mit dem hohen Verkaufserlös trat der Züchter in die Fußstapfen seines Vaters: Albert Bunde hatte bei der Auktion 2020 in Karow mit seinem Bullen Hit PS* die Kollektion der Fleckvieh-Simmental-Bullen dominiert. Das dritthöchste Gebot erhielt dieses Mal mit 6.700 € der Uckermärker-Bulle „Urukay PP“. Er stammt vom Landwirtschaftsbetrieb Sebastian Ehlert aus Jarmen, Landkreis Vorpommern-Greifswald, neuer Besitzer ist ein Züchter im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Fast 2.000 Kaufinteressierte auf der Fleischrind-Online-Auktion
Die Online-Auktion wurde aus einem technisch speziell ausgerüsteten Studio in Wettringen, Nordrhein-Westfalen, übertragen. Moderatorin Dr. Sabine Schmidt aus Mecklenburg-Vorpommern stellte die Kandidaten zur Versteigerung vor, Auktionator Claus-Peter Tordsen aus Schleswig-Holstein sorgte im 3-Minuten-Takt für „Zuschläge am laufenden Band“. Gegen 19 Uhr, nach sechs Stunden Auktionsmarathon, fiel der letzte Hammer. Der Höchstgebotstermin stieß bundesweit auf großes Interesse: In der Spitze verfolgten auf YouTube 1.900 Zuschauer die Versteigerung, 132 Kaufinteressierte gaben Gebote ab. Vorteil der Online-Auktion: Auch Interessierte außerhalb des RinderAllianz-Gebietes in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt konnten bequem vom Betrieb aus dem Büro, über Handy oder Laptop mitbieten. Außer aus Deutschland schlugen auch Käufer aus dem angrenzenden Ausland zu.
Weitere Nachrichten aus den Bundesländern