Minister Hoff zu Bauernprotesten: „Handel muss spürbar reagieren“
Für Thüringens Agrarminister Benjamin-Immanuel Hoff sind die weiterhin laufenden Bauernproteste verständlich. Er sieht den Lebensmittelhandel in der Pflicht, für angemessene Preise zu sorgen, damit Landwirtinnen und Landwirte „von ihrer Hände Arbeit leben können.“
Thüringens Agrarminister Benjamin-Immanuel Hoff zeigt Verständnis für die aktuellen Proteste und Blockaden von Bäuerinnen und Bauern. „Landwirtinnen und Landwirte müssen von ihrer Hände Arbeit leben können. Sie produzieren unsere Lebensmittel und verdienen Respekt, der sich nicht nur in Worten und vereinzelten Zugeständnissen äußern darf. Statt der Verhandlungs-Asymmetrie zu Lasten der Produzenten muss der Einfluss auf die Preisgestaltung ihrer Produkte gestärkt werden“, sagt Hoff zu den fortgeführten bundesweiten Protesten der Bäuerinnen und Bauern.
erneute BauernProteste: Angeote des handels seien nicht ausreichend
Der Minister sieht das Gesprächsangebot des Lebensmitteleinzelhandels an die Bauernverbände als ersten aber nicht ausreichenden Schritt. „Die Niedrigpreispolitik der Discounter ist weiterhin der wesentliche Grund für die schwierige Wirtschaftslage der Agrarbetriebe. Ich mache mir keine Illusionen über einen Mentalitätswechsel in der Geschäftspolitik des Lebensmitteleinzelhandels. Ich erwarte aber, dass gute Arbeit und gute Produkte gut bezahlt werden. Für die Landwirtschaft gilt wie für alle Branchen: Von Arbeit muss man leben können.“ Bereits im November 2020 hatte Hoff in einer Videoschaltkonferenz mit Vertreter:innen von ALDI Nord über das Agrarmarktstrukturgesetz diskutiert.
Hoff: herausforderungen stehen Niedrigpreisen entgegen
Er fügt hinzu: „Die Agrarbetrieben haben große Herausforderungen für eine verbesserte Umwelt- und Tierwohlbilanz zu leisten. Wer ihnen die dafür notwendigen Betriebsmittel durch Niedrigpreise entzieht, handelt verantwortungslos. Hier ist auch der Bund gefragt.“
Thüringen wird in den Beratungen über das Agrarmarktstrukturgesetz und die darüber vorgenommene nationale Umsetzung der so genannten UTP-Richtlinie (Unfair-Trading-Practises, also unfaire Handelspraktiken) auf klare Regelungen drängen, die auch tatsächlich wirksam werden. red
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