Intel-Ansiedlung: So geht es mit der Fläche bei Magdeburg weiter
Weil sich das 30-Milliarden-Projekt verzögert, werden die Intel-Flächen bei Magdeburg wieder zu Ackerland – lesen Sie hier die Hintergründe. Eine Stiftung bewirtschaftet die Flächen und die Pachteinnahmen fließen in den Artenschutz.
Das Intel-Gelände bei Magdeburg wird vorerst wieder landwirtschaftlich genutzt. Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge bestätigte das amerikanische Chipunternehmen, dass die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt damit beauftragt wurde, die Bewirtschaftung dieser Flächen zu organisieren. „Während unser Projekt auf dem Eulenberg pausiert ist, entschieden wir, dass dies die am besten geeignete Nutzung für das Land war“, wird Unternehmenssprecherin Marie-Kristin Mehlitz zitiert.
Intel-Ansiedlung: Projekt um zwei Jahre verschoben
Intel hatte im September vorigen Jahres mitgeteilt, den Bau der geplanten Fabriken für hochmoderne Computerchips auf dem rund 400 Hektar großen Gelände bei Magdeburg um zwei Jahre zu verschieben. Insgesamt sollen vor Ort 30 Milliarden Euro investiert werden. Allerdings kämpft das US-Unternehmen mit wirtschaftlichen Problemen
Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt bestätigte auf Nachfrage der Bauernzeitung, dass ein familiengeführter Ackerbaubetrieb mit Hauptsitz im Salzlandkreis mit der Bewirtschaftung der Intel-Flächen beauftragt worden sei.
Erste Überlegungen dahingehend hätte es bereits im Herbst vorigen Jahres gegeben. Aufgrund der erforderlichen Klärung rechtlicher Belange, darunter prämienrelevante Voraussetzungen für den Erhalt agrarer Direktzahlungen, habe sich die Entscheidung aber verzögert.
Fläche bei Magdeburg: Pacht geht an die Stiftung
Vorausgegangen sei eine Angebotsabfrage bei Landwirtschaftsbetrieben, die im Umfeld Ländereien bewirtschaften und möglicherweise im Zuge der Erschließung der Gewerbeflächen für Intel bzw. den benachbarten High-Tech-Park oder durch damit verbundene Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen Flächen verloren haben. Letztlich sei besagter Betrieb zum Zuge gekommen, der alle Fläche bewirtschaften will und auch das Höchstgebot abgegeben habe.
Die Pachteinnahmen, die eigentlich dem Chip-Hersteller Intel als Landeigentümer zustünden, sollen die Aufwendungen der Stiftung als Vermittler und Begleiter der Landbewirtschaftung decken, vor allem aber in Maßnahmen des Artenschutzes fließen.
Intel-Ansiedlung: Keine Vorgaben für die Landwirtschaft
Wie die Stiftung Kulturlandschaft gegenüber der Bauernzeitung weiter mitteilte, gebe es hinsichtlich des Anbau auf den Intel-Flächen keine Vorgaben an den Bewirtschafter. Vorgesehen sei lediglich eine Umrandung der Flächen mit Mais als hamsterunfreundliche Kultur, damit Feldhamster nicht wieder auf die Ackerflächen einwandern. Bislang seien die Randzonen des Areals zu diesem Zweck regelmäßig alle zwei bis Wochen bearbeitet worden. Auf der inneren Fläche sollen laut der Stiftung in diesem Jahr Sonnenblumen wachsen.

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