Massive Schäden in Forst und Gartenbau
Drei Orkantiefs haben in der vorvergangenen Woche binnen weniger Tage schwere Schäden in der Forstwirtschaft angerichtet. „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ trafen vor allem den Norden und Osten Deutschlands. Die Stürme warfen in den Wäldern insbesondere Nadelbäume.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern fielen laut Forstministerium etwa 1 Mio. fm Schadholz an; davon gehen 300.000 fm auf Sturmtief „Nadia“ im Januar zurück. Die Schadholzmenge entspricht rund der Hälfte des Jahreseinschlages im Gesamtwald im MV. Etwa ein Drittel sind Flächenschäden, mit regional starken Unterschieden.
Sturmtief Nadia hat Spuren hinterlassen
Über 100.000 Bäume warf das Sturmtief Nadia nach offiziellen Schätzungen um. „Keine Katastrophe“ hieß es aus dem Forstministerium. Für den einzelnen Forstbetrieb hatte der Orkan aber durchaus schmerzliche Folgen. mehr
Sturmschäden in Brandenburg
Der Landesbetrieb Forst Brandenburg rechnet nach ersten groben Schätzungen mit 130.000 fm Sturmholz im Landes- und rund 300.000 fm im Privatwald. Insgesamt überwiegen, wie in Thüringen, Einzel- und Nesterwürfe. Berlin meldet rund 10.000 fm Schadholz, hauptsächlich Kiefer.
Sachsen-Anhalt
Für Sachsen-Anhalt schätzen Landeszentrum Wald und Landesforstbetrieb die Menge an Wurfholz auf rund 450.000 fm, davon allein etwa 400.000 fm im Harz.
Sachsen
In Sachsen fielen laut Sachsen-Forst rund 150.000 fm Schadholz im Staatswald an, im Privat- und Körperschaftswald 50.000 fm. Am stärksten betroffen waren das Erzgebirge und das Vogtland.
Thüringen
Für Thüringen geht Thüringen-Forst von 411.000 fm Schadholz über alle Eigentumsformen aus. Zum Vergleich: Orkantief „Friederike“ sorgte im Januar 2018 im Freistaat für 500.000 fm, „Kyrill“ im Januar 2007 für 3,5 Mio. fm Schadholz.
Aktueller Schadensschwerpunkt ist Ostthüringen. Zu 75 % handelt es sich um Würfe, also um samt Wurzelteller vom Sturm umgekippte Bäume.
Sturmschäden in weiteren Bundesländern
Schadholzmengen vermeldeten weitere Länder: Niedersachsen rund 1 Mio. fm, Rheinland-Pfalz 200.000 fm, Hessen 150.000 fm, Schleswig-Holstein 60.000 fm und Baden-Württemberg 44.000 fm.
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) wies auf die hohe Unternehmerverantwortung beim Aufarbeiten von Windwurf hin – vor allem bei dem noch allzu oft praktizierten Abstocken, also dem motormanuellen Abschneiden des Wurzelstocks vom Stamm.
Schwer getroffen haben die orkanartigen Stürme auch Hunderte von Gartenbaubetrieben, vor allem in der Mitte und im Norden Deutschlands. Die Gartenbau-Versicherung schätzt das Gesamtvolumen der Schadensleistungen vorerst auf bis zu 12 Mio. Euro. red