Guter Futteraufwuchs dank Wasserregulierung
Auf dem 21. Raminer Futterbautag informierten sich Landwirte über jüngste Forschungsergebnisse und Entwicklungen auf dem Grünland.
Von Fritz Fleege
Futter für die Rinder online zu beurteilen, ist ein Unding. Man kann die Pflanzen nicht in die Hand nehmen und an der Silage auch nicht schnuppern. Die Corona-Pandemie ließ aber über einen langen Zeitraum keine öffentlichen Treffen zu. Nun konnte endlich das Institut für Tierproduktion der Landesanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern den 21. Raminer Futterbautag organisieren. Dazu trafen sich etwa 30 Praktiker und Experten unter freiem Himmel auf dem Grünland zwischen Löcknitz und Retzin.
Extrem trockene Perioden
Felix Pickert und Ralf Papendieck von der Raminer Agrar GmbH & Co.KG informierten auf dem 21. Raminer Futterbautag zunächst über die Ergebnisse der Futterbaujahre 2020 und 2021.
Dank zweiseitiger Wasserregulierung konnte man auch in extrem trockenen Perioden einen relativ guten Futteraufwuchs verzeichnen. Bei der Ernte und Silierung kommt es ihnen vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. So ermittelt man den optimalen Rohfasergehalt durch Kontrolle und gezielte Untersuchungen. Bei guten Grassilagen verbucht man einen Energiegehalt um 6,0 MJ NEL/kg TM und einen Rohproteingehalt um 18 %. Sie riechen frisch und nur leicht säuerlich.
Drohnen und Wärmebildkameras im Kommen
Beim Mähen des Grünlandes vor allem im Frühjahr ist auch darauf zu achten, dass keine Rehkitze verletzt oder sogar getötet werden. Mithilfe von Drohnen und Wärmebildkameras lassen sie sich gut aufspüren. Das demonstrierte Dr. Sven Grumbach von der Gut Borken GmbH. So ließ er eine Drohne über eine Fläche fliegen, wo auch Rinder grasten. Tiere erkannte man dann auf dem Bildschirm als deutlich helle Punkte. Wenn es sich in der Praxis um Rehkitze handelt, fängt der Experte sie mit dem Kescher ein und bringt sie zeitweilig an einem sicheren Ort unter. Danach werden sie wieder freigelassen und von der Mutter angenommen. Zur Nutzung einer Drohne braucht man die entsprechende Genehmigung und Ausbildung.
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Wichtige Gräser und technik fürs Grünland
Dann wurde die diesjährige Versuchsanlage der Landesforschungsanstalt mit Arten und Sorten für nordostdeutsches Grünland besichtigt. Dr. Heidi Jänicke vom Institut für Tierproduktion, Dummerstorf erklärte die wichtigsten Gräser. Da waren Parzellen mit Wiesenschwingel, Knaulgras, Wiesenschweidel, Deutsches Weidelgras, Wiesenlieschgras, Rohrschweigel und anderen Gräsersorten angelegt. Aber auch Mischungen mit Gräsern, Klee und Chicorée waren zu sehen.
Bei den Versuchen geht es vor allem um einen hohen Ertrag und Nährstoffgehalt der Pflanzen. Abschließend wurde noch Landtechnik zur Grünlandpflege und -ernte vorgeführt, darunter eine mächtige Wiesenwalzen-Striegel-Kombination der Firma Lomma.