3. Reife-Prognose in MV: Wachstum durch Frost gebremst
Futter aktuell: Für die Produktion hochwertiger Gras-Silagen kommt es auf den richtigen Schnittzeitpunkt an. Der dritte Probeschnitt fand am 23. April 2024 statt. Wie sind die Ergebnisse?
Von Pauline Lustig, Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung und Dr. Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern
Die Woche vor dem dritten Probeschnitt war durch Niederschläge und frostige Nächte geprägt. Dementsprechend ungünstig waren die Wachstumsbedingungen, was zu verhaltenen Ertragszuwächsen im Vergleich zur Vorwoche führte.
Dennoch zeigt sich bei den Dauergrünland-Standorten (Mineralboden) der erwartete Rückgang der Asche- und Proteingehalte. Etwas untypisch erscheinen dagegen die gesunkenen Werte für Rohfaser und ADFom. Dies ist vermutlich auf die frostigen Temperaturen und die leichten Ertragsanstiege zurückzuführen, wodurch die Pflanzenalterung gebremst wird und durch das Wachstum gleichzeitig ein Verdünnungseffekt eintritt.
Höhere Zucker- und fasergehalte: Schnittzeitpunkt bald erreicht
Aufgrund der Nachtfröste unterbleibt zudem eine Veratmung des am Tage gebildeten Zuckers, sodass die Gehalte in dieser Woche höher als in der Vorwoche sind. Damit eng verbunden stieg auch die Verdaulichkeit (Gasbildung im HFT) an, was sich wiederum positiv auf die Energiegehalte auswirkt.
Die nun zu erwartende Zunahme der Fasergehalte ist bei den aktuellen Witterungseinflüssen in Höhe und Geschwindigkeit kaum zu prognostizieren. Umso wichtiger ist es, die eigenen Bestände laufend zu beobachten. Für die nächste Woche ist durch die vorhergesagten Temperaturanstiege wieder mit deutlicheren Ertragszuwächsen zu rechnen. Der optimale Schnittzeitpunkt könnte hier bald erreicht sein.
Niedermoorflächen mit Luft nach oben
Für die Niedermoorflächen ist nach der ersten Beprobung noch vergleichsweise viel offen, wobei für die abgebildeten Qualitätsparametern (siehe Tabelle) hohe Schwankungen zu beobachten sind.
Die teilweise geringen Verdaulichkeiten und Rohfettgehalte resultieren an drei Orten in Energiedichten unter dem angestrebten Zielbereich. Mit durchschnittlich 6,7 MJ NEL/kg TM liegen diese leicht unter den Gehalten Mineralgrünlandflächen (7,1 MJ NEL/kg TM), könnten sich jedoch noch deutlich verändern. Vor allem die Erträge haben mit 13,2 dt TM/ha im Durchschnitt der Testflächen noch Luft nach oben und lassen gespannt auf die nächste Probenahme blicken.
Fazit
Die Entwicklung der Futterpflanzen ist durch die Witterungsbedingungen stark beeinflusst. Landwirte sollten ihre Bestände laufend beobachten, um den optimalen Schnittzeitpunkt nicht zu verpassen. Auf Niedermoorflächen ist die Situation aufgrund der hohen Schwankungen noch unklar. Die nächste Probenahme wird weitere Aufschlüsse geben.
Alle aktuellen Ergebnisse können Sie voraussichtlich jeden Freitag sowohl auf der Bauernzeitung als auch auf den Internetseiten der LUFA der LMS Agrarberatung und der Landesforschungsanstalt einsehen.
Tabelle: Schnittzeitpunktbestimmung – Ackergras, Dauergrünland (Mineralboden, Niedermoor)
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