Deutschlands größte Cannabisfarm könnte in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. (Symbolbild) (c) Sabine Rübensaat

Anbau von Cannabis: Hanf-Farm bei Anklam geplant

Ein ehemaliges NVA-Gelände in Relzow in Mecklenburg-Vorpommern soll zum größten Cannabis-Anbau-Standort Deutschlands werden. Lesen Sie hier mehr über die Pläne der Deutschen Anbaugesellschaft (DAG) und den Anbaustart im Juli.

Von Nicole Gottschall

Nach langer und kontroverser Diskussion gab Freitag (23.2.) der Bundestag in Berlin grünes Licht für die Legalisierung von Cannabis: Nach dem neuen Gesetz dürfen Erwachsene ab dem 1. April bis zu 25 Gramm Cannabis als Eigenbedarf bei sich führen.

Nur kurze Zeit später rückt ein ehemaliges NVA-Gelände in Relzow bei Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) in den Fokus. Denn dort plant eigenen Angaben zufolge die Deutsche Anbaugesellschaft GmbH (DAG), den größten Cannabis-Standort der Bundesrepublik zu errichten. Dabei fiel die Wahl auf den Standort nicht zufällig, denn es handle sich um ein großes, zusammenhängendes Areal, sämtliche vorhandene Hallen seien mit Solaranlagen ausgestattet und zudem gebe es eine weitere Photovoltaikanlage auf dem Gelände.

Anbau von Cannabis: Automatisierte Bewässerung

Die ersten Stecklinge setzen möchte das Hamburger Unternehmen ab dem 1. Juli dieses Jahres, wenn nach den neuen Regelungen Anbauvereinigungen, sogenannte Cannabis-Social-Clubs, THC-haltige Hanfpflanzen selbst anbauen können. Dann stelle die DAG in Relzow für die Clubs nicht nur die Flächen für den Anbau zur Verfügung, sondern auch die entsprechende Technik wie etwa ein voll automatisiertes Bewässerungssystem.

Im Gegenzug werde eine Art Mietzahlung fällig. Langfristig sollen Vereine mit der Zeit jährlich bis zu 100 Tonnen sogenanntes Genuss-Cannabis vor Ort anbauen können, erklärt DAG-Geschäftsführer Christian Tonn. Dafür stünden auf dem gepachtetem Gelände 35 geschlossene Hallen mit einer Gesamtfläche von 120.000 Quadratmetern (12 Hektar) zur Verfügung.

Hanf-Farm: Ernte fünfmal im Jahr

Das Interesse für das System sei groß. Es gebe nicht nur Anfragen von Clubs aus der Region, sondern deutschlandweit, berichtet Tonn. Bis zu fünf Mal im Jahr könnten die Pflanzen geerntet werden. Anschließend müssten sie zwei Wochen getrocknet werden, bevor sie weiterverarbeitet, verpackt und verkauft werden können.

Doch bis es so weit ist und der professionelle Anbau beginnen kann, gilt es noch einige Hausaufgaben zu erledigen, erklärt der Geschäftsführer: „Wir haben zwar gute Voraussetzungen an dem Standort mit den ganzen Flächen. Aber die Herausforderungen liegen vor allem beim Ausbau, der Organisation und der Logistik.“

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