Mecklenburg-Vorpommern

Bauerndemo in MV: Mehrere Traktorkorsos für den 11. Dezember geplant

Traktorkorso von Landwirten am 22.10.2019 in Rostock. (Symbolfoto)
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Zunehmender Preisdruck aus dem Lebensmitteleinzelhandel und die aktuelle Agrar- und Umweltpolitik treiben in Mecklenburg-Vorpommern die Landwirte auf die Straße. Für Freitag, den 11. Dezember hat „Land schafft Verbindung“ mehrere Traktorkorsos angekündigt.

Der Bauernverband und die Initiative „Land schafft Verbindung“ haben für den kommenden Freitag Treckerkorsos in den Regionen Schwerin, Rostock, Neubrandenburg und Greifswald angekündigt. Alle Konvois sollen um 8.30 Uhr zum Stehen kommen und mit dem „Stopp“ auf die Krise in der Landwirtschaft aufmerksam machen, kündigten der Bauernverband MV und LsV MV heute an.

„Kommen vor Sorgen nicht in den Schlaf“

Ebenfalls am Freitag wollen Vertreter von Bauernverband und LsV Landtagsabgeordneten vor dem Schweriner Schloss einen umfangreichen Forderungskatalog übergeben. „Auch Landwirte würden gerne besinnliche Weihnachten feiern. Doch in der aktuellen Situation kommen sie vor Sorgen nicht in den Schlaf“, sagte Bauernverbandspräsident Detlef Kurreck. Bei einem „Weiter so!“ in der Politik stehe bald der letzte Trecker im Land still.

„Jetzt muss nachgebessert werden“

Nach Kurrecks Einschätzung bedrohten insbesondere die Novelle der Düngelandesverordnung, das geplante Insektenschutzgesetz und der zunehmende Preisdruck im Lebensmitteleinzelhandel die Existenz vieler landwirtschaftlicher Betriebe im Nordosten. Die Düngelandesverordnung, die am 15. Dezember im Kabinett der Landesregierung beschlossen werden soll, benachteilige die hiesigen Landwirte gegenüber Berufskollegen. Etwa 13 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern – so viel wie in fast keinem anderen Bundesland – seien „rote Gebiete“, in denen deutlich unter dem Pflanzenbedarf gedüngt werden muss. „Wir erwarten dringend, dass jetzt nachgebessert wird“, betonte Kurreck. Auch das geplante Insektenschutzgesetz schränke die Landwirte erheblich ein, ohne, dass es für die Insekten etwas bringe.

Preisdruck: Jeder schiebt es auf den nächsten

Zum zunehmenden Preisdruck in der Lebensmittelverarbeitung und dem -einzelhandel meinte Toni Reincke von LsV MV: „Jeder schiebt es auf den nächsten in der Kette. Wir bilden aber den Anfang, wir haben niemanden mehr, auf den wir es schieben können.“ Als Urproduzenten müssten die Landwirte endlich spürbar etwas vom Erlös abbekommen. red