Schweinehaltung: FBN forscht in neuem Stall

Außenansicht des neuen Forschungsstalls am FBN in Dummerstorf. (c) Gerd Rinas

Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf hat seine Experimentalanlage Schwein erweitert. Neben ökologischen Aspekten und digitalen Lösungen wollen die Wissenschaftler alte Nutztierrassen erforschen.

Am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf wurde am Montag ein neuer Forschungsstall für die Schweinehaltung in Betrieb genommen. Er hat eine Nutzfläche von rund 780 m2 und ist für 24 Sauen und deren Nachzucht konzipiert. Die Tiere stehen auf Stroh und verfügen über vergleichsweise mehr Platz. Alle Buchten vom Saugferkel bis zum Mastschwein haben Ausläufe. Der Stall mit insgesamt 284 Tierplätzen ergänzt die vor 22 Jahren errichtete Experimentalanlage Schwein des FBN, die Platz für 90 Sauen mit Nachzucht bietet. Das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bund förderten den Erweiterungsbau mit 1,8 Mio. €.

Blick in den Stallbereich mit den Absetzerbuchten.
Blick in den Stallbereich mit den Absetzerbuchten. (c) Gerd Rinas

Neuer Stall als wichtiger Baustein der FOrschung an Schweinen

Der neue Stall sei ein „wichtiger Baustein“ für die Schweineforschung am FBN, betonte Vorstand Prof. Dr. Klaus Wimmers bei der Eröffnung. In der neuen Anlage sind langfristige Experimente für eine tier-, umwelt- und klimafreundliche Nutztierhaltung geplant. Schwerpunkte sind neben ökologischen Aspekten der Schweinehaltung die Erforschung alter und vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen, die Entwicklung digitaler Lösungen für eine nachhaltige Schweinehaltung sowie der Aufbau einer Gewebe- und Zellbank.


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Läufer vom Sattelschwein bezogen als erste Quartier im neuen Stall, so Anlagenleiterin Marianne Zenk.
Läufer vom Sattelschwein bezogen als erste Quartier im neuen Stall, so Anlagenleiterin Marianne Zenk. (c) Gerd Rinas

„Mit dem neuen Stall wird die Forschungsinfrastruktur des FBN entscheidend erweitert. Unter anderem kann nun  erforscht werden, welche Rasse für welche Haltungsbedingungen besonders geeignet ist“, sagte Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Agrar- und Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern. Ein Ergebnis der Forschungen könne sein, dass alte Rassen an Bedeutung gewinnen. Grundsätzlich gehe es um mehr Tierwohl, weniger Umweltbelastungen und eine auskömmliche Ökonomie für die Landwirte.

Abferkelbucht mit Ferkelnest.
Abferkelbucht mit Ferkelnest. (c) Gerd Rinas

Welche SchweineRasse profitiert?

Geplant ist u. a. ein Projekt über mehr als zehn Jahre, bei dem alte Rassen mit der modernen Deutschen Landrasse unter verschiedenen Haltungsbedingungen verglichen werden sollen. Dabei wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob Rassen in unterschiedlicher Weise von besseren Haltungsbedingungen profitieren. Zum Projektstart soll bis Mitte September der neue Stall mit jeweils zwölf Sauen des Deutschen Sattelschweins und der Deutschen Landrasse belegt werden. Die Stallausrüstung lässt zahlreiche Untersuchungen zu. Eingerichtet ist u. a. ein Testraum für Verhaltensbeobachtungen. Das automatische Fütterungssystem liefert nicht nur Daten, wie viel Futter, sondern auch wie oft und wie lange die Tiere fressen. In der Fütterung können auch einheimische Komponenten eingesetzt werden. ri