Sunrise Sale: Hohe Preise für Top-Genetik
Wegen der Coronakrise fand die Spitzenauktion für Kälber und Jungrinder mit Top-Genetik in Mecklenburg-Vorpommern erstmals online statt. Käufer aus halb Europa boten mit.
Für die Güldenpfennig und Herrmann GbR aus Dahrenstedt in Sachsen-Anhalt ging bei der Auktion Sunrise Sale ausnahmsweise gestern (Freitag) abend die Sonne auf: Mit der unglaublichen Summe von 27.500 € erzielte das Kalb Norwegen der Landwirte aus der Altmark das Höchstgebot. Zu der Veranstaltung waren 45 Kälber und Jungrinder mit TOP-Genetik von bekannten Kuhfamilien zum Verkauf angemeldet.
Die 25. Auflage der Premium-Versteigerung stand wegen der Corona-Einschränkungen unter besonderen Vorzeichen. Sonst ein Publikumsmagnet mit bis zu 900 Besuchern im Vermarktungszentrum in Karow, Mecklenburg-Vorpommern, fand die Auktion dieses Mal erstmals als Online-Versteigerung statt. „Wir sind sehr gespannt, wie diese Art der Präsentation bei den Kunden ankommen würde“, sagte Dr. Sabine Krüger, Geschäftsführerin der RinderAllianz GmbH, neben dem Rinderzuchtverband Schleswig-Holstein und dem Holstein Forum einer der drei Veranstalter, vor der Auktion.
Qualität aus Ostdeutschland
Außer dem Kalb Norwegen aus Sachsen-Anhalt erzielten weitere Kälber aus dem Zuchtgebiet der RinderAllianz hohe Gebote. Ganz vorn dabei war die Milchhof Gut Bandelstorf GbR aus Dummerstorf, Mecklenburg-Vorpommern. Für ihre Katalog-Nr. 23, Holunder, Tochter des Spitzenbullen Huey, investierte ein Züchter 24.000 €. Das Kalb glänzte mit höchsten Zuchtwerten für Funktionalität und Inhaltsstoffe. Ein weiteres Kalb aus der Gut Milchhof Bandelstorf GbR, Katalog-Nr. 31, Batida, wurde für 17.600 € verkauft. Katalognummer 46, Imani P, aus der Grüpa-Hof GbR, Zehdenick, Brandenburg, kam auf 23.400 €. Das hornlose Kalb stammt aus einer exterieur- und leistungsstarken Kuhfamilie mit hohem Gesundheitsstatus.
Während der knapp dreistündigen Auktion wurden mehr als 40 Spitzentiere verkauft. Der Durchschnittspreis von etwa 8.000 € blieb leicht unter dem Ergebnis aus dem vorigen Jahr. „Vor dem Hintergrund der Coronakrise und der ersten Auktion ausschließlich im Internet sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Sabine Krüger am späten Samstagabend. Die Auktion verfolgten im Internet mehrere Hundert Interessenten. Die Käufer kamen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie mehreren europäischen Ländern.
Züchter drehten Videos
Kaufinteressenten fanden den Auktionskatalog und weitere Informationen zu den Verkaufstieren vorab auf www.rinderallianz.de. Am Freitag ab 8 Uhr konnte man im Internet auf einem Youtube-Kanal beim sogenannten Warm-up die Verkaufstiere begutachten, zusätzliche Informationen einholen und Gebote abgeben. Ab 19 Uhr startete die Live-Auktion. Beginnend mit Katalog-Nr. 1 wurden die Tiere mit den eingegangenen Geboten als Startpreis eingeblendet. Dazu wurden kurze Videos gezeigt, in denen die Züchter die Verkaufstiere in ihrer heimischen Umgebung zeigten. ri