Zuckerfabrik Anklam beendet Rübenkampagne
Mit 1,6 Mio. t Rüben und einem Hektarertrag von 73 Tonnen übertrifft die Ernte in der Zuckerfabrik Anklam deutlich das Ergebnis aus dem Trockenjahr 2018. Nur der Zuckergehalt bleibt vergleichsweise gering.
In der Zuckerfabrik Anklam endete gestern nach 132 Tagen die Verarbeitungskampagne. Seit dem 10. September 2019 rund 1,6 Mio. t. Zuckerrüben zu Zuckersirup verarbeitet. Mit durchschnittlich 73 Tonnen Rüben pro Hektar war der Ertrag dank Regen im Herbst höher als erwartet, sagte Geschäftsführer Matthias Sauer gegenüber Medienvertretern. Er übertraf den mehrjährigen Durchschnittsertrag um sechs und den Vorjahresertrag um 21 %.
Im Trockenjahr 2018 wurden in Anklam 1,2 Mio. t Rüben verarbeitet. Der Hektarertrag fiel mit 58 t/ha deutlich geringer aus. Mit 17 % blieb dieses Mal der Zuckergehalt aber vergleichsweise niedrig. Zudem waren die Erträge regional sehr unterschiedlich. Während im Norden Vorpommerns und in Teilen der Uckermark viele Rüben geerntet wurden, mussten Landwirte im Süden Vorpommerns Ertragsausfälle hinnehmen. Grund war Trockenheit.
Zuckerfabrik Anklam: Zweite Kampagne startet im April
Nach Sauers Angaben können aus der Ernte rund 130 000 Tonnen Weißzucker für die Getränke-, Marmeladen- und Süßwarenindustrie sowie 66 000 Kubikmeter Bioethanol für Kraftstoffe produziert werden. Die zweite Kampagne in der Fabrik, in der aus Sirup Weißzucker gewonnen wird, startet Mitte April. Die Produktion von Bioethanol aus der aktuellen Ernte hat schon begonnen. Die Zuckerfabrik Anklam wird von 340 Landwirtschaftsbetrieben im Osten Mecklenburg-Vorpommerns und der Uckermark (Brandenburg) mit Zuckerrüben beliefert. Die Fabrik, die zum niederländischen Suiker Unie-Konzern gehört, ist der letzte Verarbeitungsstandort für Zuckerrüben in Mecklenburg-Vorpommern.
In der Zuckerfabrik in Uelzen, Niedersachsen, endete die Kampagne nach 124 Tagen am Dienstag. Dorthin lieferten Rübenanbauer aus Mecklenburg ihre Rüben. Insgesamt wurden in Mecklenburg-Vorpommern 2019 auf 25 000 ha LF Zuckerrüben angebaut. Damit nahm die Anbaufläche um vier Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel zu.