Anbau-Bilanz

Rekord-Ernte bei Zuckerrüben in MV

Die Ackerböden waren während der Zuckerrübenernte vielerorts trocken und hart. © Sabine Rübensaat

Trotz Wetterkapriolen und Schädlingen können die Zuckerrübenbetriebe mit den Erträgen des Jahres 2024 zufrieden sein.

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Die Zuckerrübenbauern in Mecklenburg-Vorpommern haben im Jahr 2024 eine Rekordernte eingefahren. Wie das Statistische Amt MV ermittelt hat, wurden bei der Zuckerrübenernte 2024 in MV 2,7 Mio. t Zuckerrüben geerntet. Das sind 22 % mehr als im Vorjahr. Der Zuckerrübenertrag mit rund 814 dt/ha (Vorjahr: 677 dt/ha) war ebenfalls sehr stark. Er lag 14 % über dem Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre und 20 % über dem Ergebnis von 2023.

Mehrertrag von 10 Prozent, Zuckergehalt bei 19,2 Prozent

Auch Marco Gemballa, Zuckerrübenanbauer und Geschäftsführer der Agrarservice Nordost in Boldekow, konnte bei er Zuckerrübenernte 2024 in MV einen Mehrertrag von ungefähr 10 % verzeichnen. „Obwohl diese Zahl noch nicht endgültig ist, da die Hälfte der Rüben noch auf dem Feld in der Miete liegt, so Marco Gemballa. Von den 100 ha Anbaufläche seines Betriebes konnten circa 15,2 t Zucker je Hektar geerntet werden. Der Zuckergehalt lag bei 19,2 %.

Im Vergleich zu seinen Rodekunden, auf deren Flächen Gemballa etwa 3.000 ha Rüben geerntet hat, sei sein eigener Mehrertrag allerdings nicht so hoch ausgefallen. Das habe an den fehlenden Niederschlägen in den Monaten Juli, August und September gelegen. Da habe es gerade einmal 30 mm Niederschlag pro Monat gegeben. Auf einem der zwei Schläge habe er außerdem Fraßschäden durch die Larven des Junikäfers gehabt. Und trotz zweimaliger Fungizidspritzung habe die Blattkrankheit Cercospora auf diesem Schlag auch noch dazu beigetragen, dass „die Bäume diesmal nicht in den Himmel gewachsen sind“, sagt Gemballa.

Die Zuckerrübenbauern hatten die Anbaufläche 2024 auf 33.600 ha ausgeweitet. Das entspricht einem Plus von zwei Prozent zu 2023 und von 12 % zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023. Für die Zukunft rechnet Gemballa allerdings mit einer leicht zurückgehenden Anbaufläche.

Unterm Strich bleibt beim Landwirt nicht viel übrig

Der Anklamer Anbauverband für Zuckerrüben (AVZ) als Interessenvertretung von ungefähr 340 Zuckerrübenanbauern, habe sich mit der Anklamer Zuckerfabrik, die zum niederländischen Konzern Cosun Beet Company GmbH & Co. KG gehört, auf eine siebenprozentige Vertragsmengenkürzung verständigt. „Da wir eine eigene Biogasanlage betreiben, wollen wir unseren Anbau insgesamt nicht reduzieren. Eventuell geerntete Übermengen können wir dort gut verwerten“, sagt Gemballa.

Trotz anfänglicher Probleme in der Verarbeitung konnte die Zuckerfabrik sehr hohe tägliche Verarbeitungsmengen erreichen und rechnet mit einem Kampagnenende um den 10. Februar 2025. „Bis 110 Prozent der Vertragsmenge werden alle Zuckerrüben zum Vertragspreis vergütet“, sagt Gemballa. Auch die Mengen darüber hinaus werden mit 10 €/t vergütet. Allerdings seien davon der Transport und die Verladung von den Landwirten zu bezahlen. Da bleibe unter dem Strich nicht mehr viel übrig.

Zahlreiche Landwirte haben ihre Übermengen daher an Biogasanlagen vermarktet. Die Preisgestaltung hierfür sei sehr individuell gewesen. „Ich hoffe, dass es für die gelieferten Rüben nicht zu Nachverhandlungen beim Preis kommt, wie wir es im vergangenen Jahr erleben mussten.“

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