Neue Allianz im Agrarhandel geschmiedet
Die RW Kassel übernimmt von der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main alle Standorte in Sachsen und Thüringen. Im Agrarhandel kooperieren die Unternehmen künftig beim Betriebsmittelbezug und der Vermarktung von Rohstoffen.
Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) verkauft zum 1. Juni ihre Agrarstandorte in Thüringen, Sachsen und in Teilen von Hessen (nördlich des Mains) an die Raiffeisen Waren GmbH (RW Kassel). Im Gegenzug bezieht die RW Kassel künftig den wesentlichen Teil ihres Bedarfs an Betriebsmitteln (Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz) über die RWZ. Beim Handel mit Getreide und Ölsaaten gehen die beiden Agrarhandels-Unternehmen ebenfalls gemeinsame Wege. Zwar würden die Agrarrohstoffe weiterhin unabhängig voneinander in der Landwirtschaft erfasst. Hiernach erfolge künftig aber eine Bündelung der Ware. Über die gemeinsame neue Handelsgesellschaft „Raiffeisen AgriTrading Rhein-Main GmbH & Co.KG“ erfolge dann die Vermarktung der Rohstoffe.
Zwölf Standorte in Sachsen und Thüringen
Beide Unternehmen vollziehen damit ihre seit einem Jahr vorbereitete Kooperation im Agrarhandel. In einer gemeinsamen Mitteilung hieß es, dass das Bundeskartellamt dem geplanten Vorhaben bereits zugestimmt habe. Im direkten Geschäft mit der landwirtschaftlichen Kundschaft blieben beide Unternehmen aber Wettbewerber. In den kommenden zwei Monaten soll nun mit Hochdruck an den jeweiligen Umsetzungsschritten gearbeitet werden. Die RW Kassel wird sämtliche Mitarbeiter der erworbenen RWZ-Standorte übernehmen. In Sachsen und Thüringen betrifft dies ein Dutzend Standorte (ohne Saisonlager).
„Big Player“ im Agrarhandel
Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG (RWZ) ist eigenen Angaben zufolge die drittgrößte der derzeit in Deutschland im Agrarhandel tätigen Hauptgenossenschaften. Mit rund 2.600 Mitarbeitern an fast 150 Standorten sei die RWZ für ihre Mitgliedsgenossenschaften sowie etwa 40.000 Landwirte, Winzer und Gartenbauer aktiv. Der Raiffeisen Waren-Konzern mit Sitz in Kassel zeigt bundesweit an 200 Standorten Präsenz. In 2019 wurde mit fast 2.500 Mitarbeitern ein Umsatz von 1,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. red