Gegen den sächsischen AfD-Politiker Jörg Dornau gibt es den Vorwurf, auf seinem belarussischen Betrieb politische Gefangene beschäftigt zu haben. (Symbolbild) (c) nmann77/stock.adobe.com

Neue Vorwürfe gegen AfD-Politiker Dornau

Gegen den sächsischen AfD-Politiker Jörg Dornau gibt es neue Vorwürfe. Auf seinem Agrarbetrieb in Belarus sollen politische Häftlinge zur Arbeit eingesetzt worden sein. Dies hatte das oppositionelle belarussische Newsportal „Reform.news“ unter Berufung auf einen ehemaligen Häftling gemeldet. Verschiedene Medien in Deutschland berichteten darüber.

Von den Redakteuren der Bauernzeitung

Demnach soll Dornaus Betrieb mit einer regionalen Haftanstalt eine Vereinbarung über die Arbeit Inhaftierter geschlossen haben. Laut dem von „Reform.news“ befragten Mann, der als Häftling auf dem Betrieb gearbeitet und dort Zwiebeln sortiert haben soll, gab es etwa fünf Euro Arbeitslohn, die zwischen Haftanstalt und Häftling aufgeteilt wurden. Die Arbeitsbedingungen seien schlecht gewesen. So habe man keine angemessene Arbeitskleidung gehabt und nichts zu essen oder zu trinken bekommen.

AfD-Politiker äußert sich nicht zu den Vorwürfen

Der Zeuge soll 15 Tage Haft verbüßt haben, weil er einem dem belarussischen Staat missliebigen Post in den sozialen Medien einen Like gab. Er gab an, Dornau selbst auf dem Betrieb gesehen zu haben, betonte jedoch auch, dass seine Tätigkeit keine Zwangsarbeit gewesen sei. Mit dem Lohn sollten die Kosten für die Haft beglichen werden, die von den Inhaftierten selbst zu tragen seien. Mehrere deutsche Medien haben mittlerweile Kontakt zu dem inzwischen in Polen lebenden Zeugen aufgenommen und sich dessen Darstellungen bestätigen lassen. Jörg Dornau selbst äußert sich nicht zu den Vorwürfen und ließ auch eine Anfrage der Bauernzeitung unbeantwortet.    

Landtag verhängte Strafe gegen Dornau

Dornau, der als agrarpolitischer Sprecher der AfD im Landtag fungiert, hatte unlängst erst eine Strafe erhalten, weil er seinen Offenlegungspflichten gegenüber dem Landtagspräsidium nicht nachgekommen war. Er hat entgegen seiner Pflicht nicht rechtzeitig über seine Beteiligung an einem größeren Agrarunternehmen in Belarus informiert. Infolgedessen verhängte das Landtagspräsidium gegen ihn ein Ordnungsgeld von über 20.000 Euro.

Dornau erneut im Landtag

Bei der Landtagswahl Anfang September unterlag Dornau mit 30,6 % im Wahlkreis Leipzig Land 3 dem Kandidaten der Freien Wähler Sachsen, Matthias Berger, der
36,6 % erhielt. Er zog über die AfD-Landesliste dennoch erneut in den Landtag ein.

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Fragen lassen müssen sich CDU, SPD, Linke, Grüne und FDP, die allesamt die Stärke von AfD und BSW beklagen, warum sie gerade den Menschen im ländlichen Raum kein Angebot mehr machen können, kommentiert Frank Hartmann den Wahlausgang. (Symbolbild) ©bluedesign – stock.adobe.com

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