Nitratüberschussgebiete

Rote Gebiete: Differenziert abgrenzen!

Fotomontage © Sabine Rübensaat
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In diesen Stunden und den nächsten Tagen entscheidet sich, wie Nitratüberschussgebiete künftig abgegrenzt werden. Die ostdeutschen Landesbauernverbände drängen auf eine verursacherbezogene und differenzierte Vorgehensweise.

Mit einem Schreiben zur Ausweisung der roten Gebiete haben sich zu Wochenbeginn die ostdeutschen Landesbauernverbände an Bundesministerin Steffi Lemke und ihren Kabinettskollegen Cem Özdemir gewandt. Da die EU-Umweltkommission die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten (AVV GeA) nicht akzeptiert, soll bereits Ende kommender Woche eine neue Verordnung in Brüssel vorgelegt werden.

Trockengebiete im Osten berücksichtigen

Die Landesbauernverbände von Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen sorgen sich, dass bei den neuen Regeln die besonderen geografischen und klimatischen Gegebenheiten von landwirtschaftlichen Trockenregionen in Deutschland nicht ausreichend berücksichtigt werden könnten. Bei Jahresniederschlägen von teilweise unter 500 Millimetern im langjährigen Mittel zähle der Osten zu den trockensten Regionen der Bundesrepublik. Hier bestehe das Risiko höherer und hoher Nitratkonzentrationen im Sickerwasser bei vergleichsweise geringen Stickstoffeinträgen in das Grundwasser.


© Volker Bohlmann

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Nitratüberschussgebiete: Verursacherbezogen und Differenziert

Die fünf Verbände fordern daher eine verursacherbezogene und differenzierte Vorgehensweise. Dies müsse mit einer Binnendifferenzierung unter Berücksichtigung hydrogeologischer und hydraulischer Daten der Länder erfolgen. Natürliche Gegebenheiten gehörten berücksichtigt und entsprechende Verfahren zur Regionalisierung angewendet.

Einfache Messstellen zulassen

Für die Gebietsausweisung sei von zentraler Bedeutung, weiterhin Stützmessstellen zu nutzen. Und das selbst dann, wenn diese nicht die Mindestanforderungen der aktuellen AW einhielten. So könne eine höhere Messdichte und bessere Verteilung erreicht und die Ausweisung differenzierter und verursachergerechter gestaltet werden, argumentieren die ostdeutschen Bauernverbände.

Mathematisches Verfahren in der Diskussion

Wie über die hinter verschlossenen Türen stattfindenden Gesprächen zwischen Umwelt- und Agrarbehörden von Bund und Ländern zu erfahren war, könnten die roten Gebiete künftig nach einem mathematischen Modell ausgewiesen werden. Kommt es dazu, wären die roten Gebiete umso größer, je weniger Messpunkte es gibt. In Ländern mit dichten Messnetzen geht man offenbar davon aus, dass sich die ausgewiesenen Flächen nur geringfügig verändern würden. red

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