Drohende Insolvenz

Rettungspaket für BayWa: Kurzfristige Liquidität gesichert

Deutschlands größter Agrarhändler, die BayWa, hat einen Berg von Schulden angehäuft. Dem Unternehmen droht die Insolvenz. Ein Rettungspaket macht nun Hoffnung. Symbolbild © Adobe Stock/Andreas Prott
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Der Agrarkonzern BayWa, der sich in einer finanziell angespannten Lage befindet, kann aufatmen. Ein Konsortium von Banken und den Haupteigentümern hat dem Unternehmen ein umfassendes Rettungspaket zugesichert. Ist die drohende Insolvenz abgewendet?

Von den Redakteuren der Bauernzeitung

Die Meldungen über die drohende Zahlungsunfähigkeit des Agrarhändlers BayWa verunsichern derzeit viele Landwirte. Eine Pressemitteilung des Agrarriesen macht nun wieder Hoffnung: Die BayWa erhält einen Überbrückungskredit in Höhe von 272 Millionen Euro von einem Kreis von Kernbanken. Zudem verzichteten die wichtigsten Gläubigerbanken auf die Rückzahlung bereits bestehender Kredite. Die beiden Großaktionäre, die Bayerische Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB) und die österreichische Raiffeisen Agrar Invest (RAIG), stellen zusätzlich nachrangige Gesellschafterdarlehen in Höhe von 125 Millionen Euro zur Verfügung.

Verkauf der BRB-Beteiligung

Um die Finanzlage weiter zu stärken, verkauft die BayWa ihre Beteiligung an der BRB Holding an die BRB und die DZ Bank. Für diesen Anteil erhält der Konzern nach eigenen Angaben weitere 120 Millionen Euro.

Gesamtpaket von 547 Millionen Euro

Insgesamt sichert das Rettungspaket der BayWa kurzfristig Liquidität in Höhe von 547 Millionen Euro. BayWa teilte mit, das Geld in den kommenden Tagen schon zu erwarten.

Die Kreditvereinbarungen gelten indes zunächst bis Ende September. Bis dahin soll das im Juli in Auftrag gegebene Gutachten vorliegen, das die Grundlage für ein nachhaltiges Sanierungskonzept bilden soll. Die BayWa ist zuversichtlich, mit Hilfe dieses Gutachtens eine langfristige Lösung für ihre finanzielle Schieflage zu finden. „Wir wollen unseren Kunden, Lieferanten sowie Finanzierungspartnern auch in Zukunft wieder als der gewohnte verlässliche Partner zur Seite stehen. Deshalb werden wir aus der aktuellen Situation jetzt rasch die notwendigen organisatorischen und prozeduralen Konsequenzen ziehen, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen“, so BayWa-CEO Marcus Pöllinger.

Gründe für die Finanzkrise

Die finanziellen Schwierigkeiten der BayWa sind vor allem auf die Tochtergesellschaft BayWa r.e. zurückzuführen. Diese ist im Bereich der erneuerbaren Energien tätig und hat aufgrund von Problemen beim Verkauf von Solar- und Windprojekten erhebliche Kapitalbedarfe. Die Schulden sollen sich auf 5,4 Milliarden Euro belaufen.

Das Rettungspaket sichert der BayWa eine Atempause. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es dem Konzern gelingt, seine finanzielle Lage nachhaltig zu stabilisieren und ein tragfähiges Geschäftsmodell für die Zukunft zu entwickeln.

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BayWa - Symbolbild
Die Firma BayWa ist in finanziellen Schwierigkeiten. Viele Landwirte fragen sich, ob sie ihre Ernte an BayWa verkaufen sollen. (Symbolfoto) (c) piter2121 – stock.adobe.com

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