Rote Gebiete in den Ländern

Offzielle Grundwassermessstelle in Brandenburg (c) Sabine Rübensaat
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Die Umsetzung der Düngeverordnung wird von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt. So ist das Vorgehen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die von den Ländern im Vorjahr vorgenommene Abgrenzung der roten Gebiete löste einen Aufschrei aus. Und zwar zu dem Zeitpunkt, als die von der EU-Kommission geforderten verschärften Reglementierungen bekannt wurden.

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg wiesen ihre Fachkulisse nach dem Prinzip der Binnendifferenzierung aus. Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern orientierten sich allein an ihren mit Nitrat belasteten Grundwasserkörpern. Gelten hier mehr als 20 % (Thüringen) bzw. 30 % (Mecklenburg-Vorpommern) der Fläche des Grundwasserkörpers als mit Nitrat belastet, fällt er in die Kulisse. Diese Pauschalausweisung verstehen vor allem jene Landwirte nicht, die seit Jahren vorbildliche N-Salden vorweisen.

Rote Gebiete: Regelungen in den ostdeutschen Bundesländern

Thüringen bezog neben den 227 amtlichen Grundwassermessstellen rund 1.355 Messstellen etwa von Wasserversorgern mit ein. Elf von knapp 60 Grundwasserkörpern liegen in der Kulisse. Rund 170.000 ha Nutzfläche, davon 150.000 ha Ackerland, sind betroffen, was 22 % der Gesamtnutzfläche entspricht. Hier wirtschaften rund 1.500 Betriebe.

Brandenburg verfügt über 826 behördliche Grundwassermessstellen. 350 Messstellen Dritter wurden zur Ausweisung der roten Gebiete mit einbezogen. Die Fachkulisse umfasst 26.200 ha Acker- und 34.000 ha Grünland sowie 250 ha Dauerkulturen.

In Sachsen-Anhalt sind 1.730 Betriebe betroffen. 137.100 ha liegen in roten Gebieten, davon ca. 125.300 ha Ackerland. Die Abgrenzung der roten Gebiete erfolgte hier risikobasiert, nicht messstellenbezogen. So blieben etwa Flächen, die eine geringe und sehr geringe potenzielle Nitrataustragsgefährdung aufweisen, verschont. 542 amtliche Messstellen und 171 von Dritten werden für die Zustandsbeschreibung des Grundwassers einbezogen.

In Sachsen stehen für die Nitratüberwachung im Grundwasser rund 1.700 Messstellen zur Verfügung, davon 600 staatliche. Hier wurden die gewonnenen Daten auf die Fläche übertragen und anschließend einer fachlichen Plausibilitätsprüfung unterzogen. Die roten Gebiete schließen somit rund 156.000 ha Nutzfläche ein, davon 135.500 ha Ackerland. Dies entspricht 17,4 % der Gesamtnutzfläche.

Mecklenburg-Vorpommern, das die Kulisse wie Thüringen pauschal ausgewiesen hat, verfügt über 381 Messpunkte und will in weitere investieren. 248.000 ha Nutzfläche, also rund 18 % der Gesamtnutzfläche, fallen im Norden in die Kulisse für die Nitrat-Überschussgebiete. Dort wirtschaften 1.340 Betriebe.

FH, MIL, FI, KB, RI