Anbauhochburg für Thymian, Fenchel, Majoran & Co.

Gedeiht prächtig auf den Feldern Sachsen-Anhalts: der Thymian (c) Detlef Finger
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Die guten Böden im Regenschatten des Harzes eignen sich hervorragend für die Produktion von Arznei- und Gewürzpflanzen. Sachsen-Anhalt ist mit 1.200 Hektar Anbauumfang ein Zentrum der Erzeugung dieser Sonderkulturen.

Von Detlef Finger

Sachsen-Anhalt ist eine Hochburg des Kräuteranbaus in Deutschland. Arznei- und Gewürzpflanzen wachsen hier auf 1.200 ha. Die Hauptanbauregionen liegen im Regenschatten des Harzes und in der südlichen Magdeburger Börde, die mit ihren guten Böden für die Erzeugung dieser Sonderkulturen prädestiniert sind. Angebaut werden vor allem Majoran (im Durchschnitt 350–550 ha), des Weiteren Thymian (200-300 ha), einjähriger Kümmel (150–300 ha), Fenchel (100–200 ha) und Wolliger Fingerhut (70–120 ha) sowie Bohnenkraut (20–100 ha). In den vergangenen Jahren wurde das Artenspektrum durch Inkulturnahme von Oregano, Basilikum, Kresse und Anis erheblich erweitert.

Fachkompetenz zu Arznei- und Gewürzpflanzen

Wissenschaftliche bzw. fachliche Kompetenz speziell zu Arznei- und Gewürzpflanzen findet sich in Sachsen-Anhalt u. a. am Julius-Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, mit Sitz in Quedlinburg, am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben, beim Verein „Saluplanta e. V.“ in Groß Schierstedt sowie an der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) in Bernburg-Strenzfeld. Letzterer obliegt seit 1993 die Leitung der bundesweiten Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Lückenindikationen/Arznei- und Gewürzpflanzen“.

Zu den wichtigsten Verarbeitungsunternehmen im Land gehören die Majoranwerk Aschersleben (Mawea) GmbH, die Agrargenossenschaft Calbe eG, die Cochstedter Gewürzpflanzen eG und die Dr. Junghanns GmbH, Groß Schierstedt.

Quelle: Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Sachsen-Anhalt