Bauernbund: Generationswechsel im Präsidentenamt
Mit Martin Dippe wählten die Mitglieder des Bauernbundes Sachsen-Anhalt per Briefwahl einen jungen Landwirt aus der Börde an die Spitze ihres Landesverbandes.
Martin Dippe ist neuer Präsident des Bauernbundes Sachsen-Anhalt. Der 36-jährige Landwirt aus Wulferstedt im Landkreis Börde wurde von den Mitgliedern per Briefwahl an die Spitze des sachsen-anhaltischen Landesverbandes des Deutschen Bauernbundes (DBB) gewählt. Martin Dippe habe bei der satzungsgemäßen direkten Wahl eine „übergroßer Mehrheit“ erzielt. Das teilte der Verband am Montag voriger Woche in Quedlinburg zu den Ergebnissen mit. Die Auszählung der Stimmen sei demzufolge am Freitag vorvergangener Woche erfolgt.
Junger Ackerbauer aus dem Bördekreis
Der neu gewählte Bauernbund-Präsident ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Er bewirtschaftet zusammen mit seinen Brüdern einen familiengeführten Ackerbaubetrieb mit Schwerpunkt im Kartoffel-, Knoblauch- und Zwiebelanbau.
Dippe, bis dato einer von drei Vizepräsidenten des sachsen-anhaltischen Bauernbundes, tritt als Landesverbandschef die Nachfolge von Jochen Dettmer an. Der Landwirt aus Belsdorf im Bördekreis hatte das Spitzenamt im September 2017 vom langjährigen Präsidenten, Kurt-Henning Klamroth, Landwirt in Westerhausen im Landkreis Harz, übernommen. Dettmer legte das Amt dann aber Ende 2019 überraschend wieder nieder, „um einen Generationswechsel einzuleiten“, wie er damals selbst zur Begründung sagte.
Seither hatte Dr. Bernd Schwalenberg den hiesigen Landesverband des Bauernbundes zusammen mit seinen beiden Co-Stellvertretern kommissarisch geleitet.
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Zwei Neue im Bauernbund-Landesvorstand
Schwalenberg, Landwirt in Nienburg (Saale) im Salzlandkreis, wurde bei der Wahl als Vizepräsident bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurde Henning Wiersdorff, Landwirt aus Gröningen im Landkreis Börde. Neuer dritter Vizepräsident im Bauernbund Sachsen-Anhalt ist übrigens Landwirt Sönke Achilles aus Ladeburg im Landkreis Jerichower Land. Zum neuen Schatzmeister wurde des Weiteren Harm Krüger, Landwirt in Ostingersleben im Landkreis Börde, gewählt.
Wie der Bauernbund mitteilte, hatte sich der amtierende Vorstand nach der coronabedingten Absage des Landesverbandstages am 3. Dezember 2021 für die bestehende Möglichkeit einer Briefwahl nach den geltenden Gesetzlichkeiten aufgrund der Pandemie entschieden.
Weiter hieß es seitens des Verbandes, nach der Amtsniederlegung Dettmers im Dezember 2019 „ist es für uns als politische Interessenvertretung von großer Bedeutung, dass wir wieder auf einen ordentlich gewählten Vorstand zurückgreifen können“. Mit der Zusammensetzung des Gremiums aus zwei erfahrenen Mitgliedern sowie zwei neuen Mitgliedern habe der Verband starke und engagierte Vertreter des Berufsstandes an seiner Spitze, „die sich für die Zukunft unserer Familienbetriebe einsetzen werden“.
Bauernbund will künftig Proaktiv handeln
Der neue Präsident vom Bauernbund-Landesverband, Martin Dippe, erklärte nach seiner Wahl: „Wir Landwirte stehen vor großen Herausforderungen. Deswegen sollten wir nicht mehr über die Vergangenheit diskutieren – wir müssen jetzt und endlich proaktiv handeln! Für uns und auch für unsere Gesellschaft sind Gesundheit und ausreichend verfügbare regionale und gesunde Lebensmittel wichtig. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, nachhaltige Lebensmittel zu produzieren, die nur in Zusammenarbeit mit uns Landwirten zu lösen ist! Das sollten Wissenschaft, Politik und Gesellschaft erkennen und dahin zurückkehren. Mit uns – statt gegen uns!“, so Dippe zu einem seiner agrarpolitischen Schwerpunkte für die nächste Legislatur.
