25 Jahre

Erntefest in Strenzfeld: Bunt, froh und lebendig

Auf dem Planwagen erlebten Kinder aus Einrichtungen des Bernburger Jugendhilfe Trägers „KIDS“ e. V. den Umzug mit. (c) Dr. Harald Lütkemeier
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Das traditionsreiche Historische Erntefest in Strenzfeld, in bewährter Weise organisiert von der Hochschule Anhalt und der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, feierte dieses Jahr silbernes Jubiläum.

Von Dr. Harald Lütkemeier

Für die Besucherscharen aus nah und fern war das 25. Historische Erntefest am 28. August in Bernburg-Strenzfeld vor allem ein Tag voller Freude im Grünen. Nach der pandemiebedingten Absage im Vorjahr war die Veranstaltung wieder live zu erleben. Dass für alle Teilnehmenden und Gäste die Drei-G-Regel (Geimpft, Getestet, Genesen) mit Nachweis und notwendiger Registrierung galt, tat dem Zuspruch keinen Abbruch.

Perfekt Organisiert

An den Eingängen zum Gelände des Internationalen Pflanzenbauzentrums der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) waren zudem kostenfreie Corona-Tests möglich. Es gab viel Verständnis seitens der Besucher. Darüber hinaus war die Veranstaltung von der Hochschule Anhalt und der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) einmal mehr perfekt gemeinsam organisiert worden.

In den Erntekorso reihte sich der frühere  Kultusminister des Landes, Jan-Hendrik  Olbertz, mit einem Lanz Bulldog, Baujahr  1926, samt einer Saxonia-Drillmaschine  aus Bernburger Produktion ein.
In den Erntekorso reihte sich der frühere Kultusminister des Landes, Jan-Hendrik Olbertz, mit einem Lanz Bulldog, Baujahr 1926, samt einer Saxonia-Drillmaschine aus Bernburger Produktion ein. (c) Dr. Harald Lütkemeier

Die Gäste kamen sehr zahlreich, um sich Traktoren und alte Landmaschinen anzuschauen, vielfältige landwirtschaftliche Produkte zu probieren und ländliche Kunst aus Stroh und Holz sowie Erntekronen zu bestaunen. Tierfreunde konnten kleine und große Rinder, Schafe und Alpakas hautnah erleben, aber auch viele Hinweise zur Haltung und zum Umgang mit Nutztieren erhalten. Die Kinder konnten basteln, spielen, Märchen erleben, Karussell fahren, Trampolin springen, auf Ponys reiten oder sich auf dem Strohspielplatz austoben.

Zuversicht für zukunftsfähige, nachhaltige landwirtschaft

In den Begrüßungsreden wurden die derzeitigen großen Herausforderungen für die Landwirtschaft benannt, viele Dankesworte, besonders an die Senioren der Branche, ausgesprochen, die heutige Leistungsfähigkeit des Agrarsektors in Sachsen-Anhalt gewürdigt und nicht zuletzt die Hochschule Anhalt als wichtiger Wissenschaftsstandort herausgestellt.

Kritisch wurde von einigen Vortragenden der offensichtliche Verlust eines eigenständigen Agrar- und Umweltministeriums hierzulande angesprochen, jedoch kam auch viel Zuversicht für eine zukunftsfähige, nachhaltige Landwirtschaft zum Ausdruck.

Viele kreative Ideen

Für Politiker und Lokalprominenz hieß es, vor der Bildung der neuen Landesregierung und den anstehenden Bundestagswahlen auf dem Fest „sehen und gesehen werden“. Internationalität und europäische Verbundenheit wurden durch das Engagement der vor Ort Studierenden sichtbar. Es war ein Fest für alle Generationen, die in bzw. mit der Landwirtschaft groß geworden sind und teils bis heute mit ihr verbunden sind.

Oldiepflügen: Bernd Mitteldorf aus  Silstedt mit seinem Pferdegespann.
Oldiepflügen: Bernd Mitteldorf aus Silstedt mit seinem Pferdegespann. (c) Dr. Harald Lütkemeier

Besondere Zuschauermagnete waren neben dem traditionellen, fachmännisch kommentierten Erntekorso, der die Entwicklung der Landwirtschaft im Laufe der Zeit darstellte, die Kutschen– und Schlepperparade mit rund 100 Fahrzeugen aus den 1920er- bis 1970er-Jahren, das Oldtimer-Pflügen, die Dreschvorführungen der Heimatfreunde Friedrichsaue, der Strohfigurenwettbewerb sowie die Kulturprogramme auf der Bühne. Viele kreative Ideen und das riesige Engagement aller Akteure, auch auf dem Bauern- und Pflanzenmarkt, beeindruckten die gut gelaunten Gäste. Es war ein gelungenes, buntes und frohes Jubiläum.

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