Boden in Sachsen-Anhalt

Intel in Magdeburg: Boden aus der Börde weicht Chipfabrik

Intel in Magdeburg: 1,8 Millionen Tonnen Muttererde sind abzutragen. (c) IMAGO / Steinach
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Das US-Unternehmen Intel will auf einem Baufeld bei Magdeburg zwei Halbleiterwerke bauen. Dafür sind vom Baufeld in Sachsen-Anhalt 1,8 Millionen Tonnen Muttererde abzutragen.

Von Detlef Finger

Vor dem ersten Spatenstich für die südwestlich von Magdeburg geplante große Chipfabrik des US-amerikanischen Herstellers Intel rollen erst einmal die Bagger: Vom künftigen Baugelände im Industriegebiet „Eulenberg“, das rund 380 Hektar Fläche umfasst, ist eine gigantische Menge Mutterboden abzutragen.

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Intel in Magdeburg: 80.000 Lkw-Ladungen Erde

Sachsen-Anhalts Finanzminister Michael Richter (CDU) zufolge sind es insgesamt rund 1,8 Millionen Tonnen Erde, was etwa 80.000 Lkw-Ladungen entspreche. Wie Richter Mitte voriger Woche mitteilte, liefen derzeit die Planungen, die europaweite Ausschreibung der Arbeiten solle voraussichtlich im Februar veröffentlicht werden. Teil der Ausschreibung sei dann auch, wohin der Bördeboden mit Bodenzahlen um 100 gebracht werden soll. Es gebe verschiedene Alternativen, die man sich genau anschauen wolle, sagte Richter.

Auf dem Gelände südlich der A14 soll eine rund 40 Zentimeter starke Erdschicht abgetragen und dieses Material „standortnah“ zur Verbesserung schwächerer Böden eingesetzt werden. Das sehe der Bebauungsplan der Landeshauptstadt vor, hieß es aus dem Finanzressort. Dabei dränge aber die Zeit. Intel wolle ab Juli 2024 auf einer ersten Fläche beginnen, Höhenunterschiede auszugleichen.

Boden abtragen bis April 2025

Bis dahin müsse dort der Mutterboden abgetragen sein. Beendet werden soll die Maßnahme bis April 2025. „Das ist eine echte Herausforderung, die wir aber stemmen werden“, sagte Richter, der mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe plant. Vermieden werden solle, betonte er, den Boden zweimal „anfassen“ zu müssen.

Archäologische Untersuchungsflächen auf zukünftiger Baustelle für zwei Halbleiterwerke des US-Chipherstellers Intel
Archäologische Untersuchungsflächen auf zukünftiger Baustelle für zwei Halbleiterwerke des US-Chipherstellers Intel. (c) IMAGO / Imagebroker

Zu den Vorarbeiten gehören ferner archäologische Untersuchungen (Foto), Artenschutzmaßnahmen sowie Vorbereitungen zur Wasserver- und Abwasserentsorgung. Das Land Sachsen-Anhalt hat zudem eine eigene Gesellschaft gegründet, die sich um den Kauf der Grundstücke für einen „High-Tech-Park“ kümmert. Dort sollen sich zahlreiche Firmen rund um Intel ansiedeln. 250 Mio. Euro will das Land dafür in die Hand nehmen. Die Landesgesellschaft soll auch Investoren betreuen und durch den Verkauf von Flächen wieder Geld verdienen.

Die Chipfabrik von Intel ist die größte Firmenansiedlung in der Bundesrepublik seit Jahrzehnten. Die Investition in Höhe von rund 30 Milliarden Euro (Stand: Juni 2023) will der Bund mit rund zehn Milliarden Euro staatlichen Zuschüssen fördern. Die Produktion in Magdeburg soll voraussichtlich 2027 starten.

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