Millionenschaden bei Bahnunglück mit Traktor
Bei der Kollision eines Güterzuges mit einem Ackerschlepper im Saalekreis verletzten sich zwei Personen, eine davon schwer. Bei dem Bahnunglück entstand zudem enormer Sachschaden.
Bei einem Bahnunglück im sachsen-anhaltischen Saalekreis zog sich gestern ein Traktorfahrer schwere Verletzungen zu. Der Unfall ereignete sich am Mittwochmorgen nahe der L 183 (Kieswerk Lössen) im Schkopauer Ortsteil Burgliebenau. Ein Güterzug rammte den Schlepper samt Anhänger an einem unbeschrankten Bahnübergang von den Gleisen. Der Traktorist wollte die Bahnanlagen an einem Feldweg offenbar kurz nach 8 Uhr überqueren. Der herannahende Zug erfasste dabei sein Fahrzeug, schleifte es noch einige Meter mit und schleuderte es schließlich ins Gleisbett. Die Lok und die vorderen Waggons entgleisten infolgessen, einige Waggons stellten sich außerdem quer. Der tonnenschwere Güterzug kam nach der Kollision selbst erst rund 200 Meter hinter dem Bahnübergang zum Stehen.
Fahrer nach Bahnunglück im Krankenhaus
Der Traktorfahrer überlebte den Zusammenstoß seines Schleppers mit der Lok schwer verletzt. Ein Rettungshubschrauber brachte den 61-Jährigen in ein nahegelegenes Krankenhaus. Der 53-jährige Lokführer erlitt leichte Verletzungen und kam zur Behandlung ebenfalls in eine Klinik.
Die Bahnstrecke zwischen Leuna und Halle wurde nach dem Bahnunglück gesperrt. Die Gleisanlagen dienen ausschließlich dem Güterverkehr. Noch am Abend begann die Bergung des verunglückten Güterzuges mittels schwerer Technik. Die Lok und auch die entgleisten Waggons wurden wieder ins Gleis gehoben. Zuvor mussten die ineinander verkeilten Waggons mit Trennschleifern auseinandergeschnitten werden.
Ursache der Kollision noch unklar
Glück im Unglück war zumindest, dass der Güterzug leer war. Er transportiert Asche aus dem Kraftwerk Schkopau, war zu dieser Zeit aber auf dem Rückweg von der Deponie Lochau. So gab es bei dem Bahnunglück wenigstens keine zusätzlichen Probleme, etwa wegen möglicherweise gefährlicher Ladung. Lediglich aus der Lok lief etwas Diesel aus. Die Feuerwehr band den Treibstoff mit einem Spezialmittel. Eine Spezialfirma pumpte darüber hinaus den Tank der Lok ab.
Bei dem Bahnunglück entstand enormer Sachschaden. Dieser beträgt laut der Polizei vermutlich mehr als zwei Millionen Euro. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch unklar. Die Ermittlungen laufen.