Qualitätsfleisch aus dem Biosphärenreservat
Der Startschuss zur Einführung der Regionalmarke „Drömlingsrind“ in Jävenitz ist gefallen. Die Vermarktung der Produkte aus naturnaher Tierhaltung soll zunächst online vonstattengehen. 15 Landwirtschaftsbetriebe und eine Schlachtstätte sind als Partner dabei.
Von Meike Schulze-Wührl
„Es sind Bio-Produkte allerhöchster Qualität. Ich bin begeistert.“ Mit diesen Worten schickte Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltministerin Claudia Dalbert am Donnerstag voriger Woche in Jävenitz das erste Paket von der Waldgourmet GmbH mit Produkten der Regionalmarke „Drömlingsrind“ per Auslieferungsdienst auf den Weg nach Magdeburg. Inhalt: eine sogenannte Mixbox mit einer Auswahl an Bratenstücken, Steaks, Gulasch und Hackfleisch vom Galloway, wusste Waldgourmet Geschäftsführer Marian Bohndick zu berichten. Und außerdem, dass an diesem Tag insgesamt 35 Pakete an Empfänger in ganz Deutschland verschickt werden würden.
Regionalmarke Drömling
Das gastgebende Unternehmen von Bohndick ist samt seiner lokalen Schlachtstätte Partner der Marke. In dem Betrieb im Gardeleger Ortsteil Jävenitz im Altmarkkreis Salzwedel werden die Rinder geschlachtet und auch zerlegt. Darüber hinaus wird das Fleisch von hier aus auch vertrieben – per Onlinehandel und regional zu Selbstabholer-Preisen.
Entwickelt wurde und wird die Regionalmarke Drömling vom gleichnamigen Biosphärenreservat in Sachsen-Anhalt. Ziel dabei ist es, nachhaltige Wirtschaftskreisläufe der Region zu fördern.
Für die Marke „Drömlingsrind“ konnten insgesamt 15 rinderhaltende Betriebe aus dem hiesigen als auch dem niedersächsischen Teil des früheren Naturparks gewonnen werden. Die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (AMG) und die Bauernverbände Börde und Altmarkkreis Salzwedel begleiten den Prozess und unterstützen mit ihrem Fachwissen. „In der besonders hochwertigen Qualität des Rindfleisches spiegeln sich die natürlichen Bedingungen wider, unter denen die Tiere in der einzigartigen Naturlandschaft leben“, betonte Ministerin Dalbert. Die Grünen-Politikerin lobte, dass die Marke innerhalb nur eines Jahres auf den Weg gebracht wurde und nun im Onlinehandel verfügbar ist.
regionale wertschöpfung
Erstmals präsentiert wurde der Öffentlichkeit vor Ort das eigens entwickelte Logo der Regionalmarke: Das Motiv mit Baum, Vögeln und Wasser steht als Erkennungszeichen für ein reines Naturprodukt. „Der Internethandel ist ein erster guter Schritt, die regionale Wertschöpfung bleibt damit im Drömling. Ich freue mich auf weitere Vertriebswege“, sagte die Ministerin, die verriet, dass sie wisse, wie gut Fleisch von Galloways schmecke.
„Das Drömlingsrind kommt im Drömling zur Welt, frisst nur Gras und Heu aus dem Drömling und bekommt den Kugelschuss auf der Weide“, beschrieb Landwirt Jörg Lauenroth-Mago aus Rätzlingen das natürliche Aufwachsen, das stressfreie Töten der Bio-Rinder und die kurzen Transportwege zur Verarbeitungsstätte in Jävenitz. Lauenroth-Margo führt im Nebenerwerb einen der Betriebe, die am Projekt beteiligt sind.
Angebotskatalog in planung
Neben Galloway soll es in Zukunft unter anderem Fleisch von Fleckvieh-Simmental, Wasserbüffeln und anderen Rassen geben. Ein Angebotskatalog werde erstellt, kündigte Juliane Ruttkowski an. Die Regionalmanagerin der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling Sachsen-Anhalt mit Sitz in Oebisfelde betreut das Projekt. „Im Katalog kann sich dann jeder Landwirt präsentieren. Es sind unter anderem Demeter- und Biobetriebe, die teilnehmen“, sagte Ruttkowski, die nach der Besichtigung der Schlachtstätte zusammen mit der Ministerin und den anderen Akteuren auf gutes Gelingen der Marke „Drömlingsrind“ anstieß.