Östlich von Magdeburg

Neues Wolfsrudel in Sachsen-Anhalt nachgewiesen

Ein neues Wolfsrudel wurde jetzt in Wahlitz im Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) nachgewiesen. (c) Imago/imagebroker (Symbolfoto)
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Sachsen-Anhalt hat ein weiteres Wolfsrudel östlich von Magdeburg. Deren offizielle Anzahl liegt nun landesweit bei insgesamt 23.

In Sachsen-Anhalt existiert ein neues Wolfsrudel. Der Nachweis für ein bisher nicht bekanntes Wolfsterritorium erfolgte für die Region zwischen Gommern und Magdeburg, genauer gesagt in der Nähe von Wahlitz im Landkreis Jerichower Land. Darauf wies am Dienstag das Landesamt für Umweltschutz (LAU) in Halle/S. hin. Anhand neuerer Genetikfunde lässt sich rekonstruieren, dass die dortige Fähe aus dem Steckby-Lödderitzer Forst stammt. Bereits im Jahr 2019 siedelte sie sich mit ihrem Partner bei Wahlitz an, so die Landesbehörde. Seither bekam das Wolfspaar mindestens zwei Welpen. Einer davon starb dem Landesamt zufolge im Dezember 2020 bei einem Verkehrsunfall.

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Zuvor schon zwei neue Wolfsrudel

Die Zahl der Wolfsrudel lag in Sachsen-Anhalt nach offiziellen Angaben bislang bei insgesamt 22. Hinzu kamen drei Wolfspaare. Das geht aus dem Wolfsmonitoringbericht 2020/2021 hervor. Diesen erstellt das Wolfskompetenzzentrum des Landes in Iden (WZI). Der aktuellste Bericht bildet allerdings den Stand vom Frühjahr vergangenen Jahres ab. Die Gesamtpopulation des Wolfes beläuft sich danach auf insgesamt 150 dieser Raubtiere. Zwei neue Wolfsrudel kamen zuvor in Zerbst (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) sowie im Gebiet Mechau-Riebau (Altmarkkreis Salzwedel) hinzu. Die Territorien sechs weiterer Wolfsrudel aus den Nachbarländern Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen erstrecken sich nur teilweise auf Sachsen-Anhalt. Der Wolfsmonitoringbericht führt sie daher als grenzübergreifende Wolfsrudel auf.


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Verhaltenshinweise für Wolfsgebiete

Das Landesumweltamt gab in seiner Pressemitteilung zum neuen Wolfsrudel den Bürgern einige allgemeine Empfehlungen. Hunde sollten in Wolfsgebieten demnach grundsätzlich an der Leine geführt werden. Denn es sei möglich, dass sich frei lebende Wölfe für ihren Artgenossen, den Hund, interessieren und ihn womöglich als Eindringling auf ihrem Territorium ansehen. Hunde müssen daher immer auch in Rufweite bleiben und auf Zuruf gehorchen. Unabhängig davon verbietet es das Landeswaldgesetz, Hunde in der freien Landschaft unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Hunde sind in der Zeit vom 1. März bis 15. Juli anzuleinen, so das Landesumweltamt.

Herdenschutz vor Wolfsrudeln geboten

Das Wolfskompetenzzentrum empfiehlt grundsätzlich allen Tierhaltern, etwa von Schafen oder Ziegen, einen wolfsabweisenden Herdenschutz. Das WZI bietet außerdem Unterstützung sowie individuelle Beratungen vor Ort an. Eine jeweils eintägige Schulung zu wolfsabweisenden Zäunungen findet demnach am 31. März 2022 und noch einmal am 2. April 2022 in Iden statt. Das Seminar vermittelt theoretische Grundlagen sowie Wissen zu Funktion, Aufbau und Betrieb geeigneter Zaunsysteme. Veranstalter sind das Landesamt für Umweltschutz und die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG). Alle Angebote sind kostenlos und richten sich an alle Interessierten mit gewerblicher Nutztierhaltung im Haupt- oder Nebenerwerb sowie an Hobbyhalter.

Sichtungen von Wölfen immer melden

Alle Sichtungen sowie weitere Hinweisfunde wie Spuren, Losungen oder Risse, die auf Wolfsaktivität in einem Gebiet hindeuten, sollten immer unmittelbar an das Wolfskompetenzzentrum in Iden per Mail, Telefon oder online gemeldet werden. Dies ist für eine möglichst genaue Erfassung des Wolfsbestandes und den Nachweis möglicher weiterer Wolfsrudel in Sachsen-Anhalt unerlässlich. Seit Jahresbeginn meldeten Weidetierhalter dem Wolfskompetenzzentrum bereits acht Übergriffe von Wölfen auf ihr Vieh. Bei diesen Nutztierrissen wurden 14 Schafe, zwei Ziegen, drei Stücken Gatterwild und ein Alpaka getötet.

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