Großbrand zerstörte Bergehalle

LWU Dresdner Heide: Dank Futterspenden geht es nach Großbrand weiter

Der Brand zerstörte die Bergehalle und vernichtete rund 2.400 Stroh- und Heuballen. (c) Ralf Mancke, THW Dresden
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Update 6.9.: Nach einem Großbrand auf seiner Milchviehanlage erhält das Landwirtschaftliche Unternehmen „An der Dresdner Heide“ GmbH & Co KG (LWU) überwältigend viel Hilfe von Berufskollegen. Der Agrarbetrieb im Radeberger Ortsteil Großerkmannsdorf zeigt sich sehr dankbar über die dringend notwendigen Futterspenden.

Von Karsten Bär

Update 6.9., 9 Uhr: Das Landwirtschaftsunternehmen „An der Dresdner Heide“ hat in den zurückliegenden knapp drei Wochen enorm viel Solidarität von Berufskollegen erfahren. Der vom Bauernverband gestartete Aufruf, den Betrieb mit Futter zu unterstützen, traf auf viel Resonanz. Kleine und große Betriebe hätten ihre Bereitschaft signalisiert, teils auch aus entfernteren Regionen, so Geschäftsführerin Cindy Gröber, deren Betrieb mit dem zugesagten Futter den Verlust an Heu und Stroh durch den Brand ausgleichen kann. Man versuche jedoch, in erster Linie die regionalen Angebote in Anspruch zu nehmen, um den logistischen Aufwand gering zu halten. Man sei allen, die helfen wollen, sehr dankbar, betont die Geschäftsführerin. Der Betrieb ist nach wie vor mit der Behebung der Brandschäden und – folgen beschäftigt. 

Zusammenhalt nach Großbrand; „Der Zuspruch ist groß“

Rund 2.400  Stroh- und Heuballen vernichtete der Großbrand, der am Sonntagabend (18. August) in der Bergehalle der Milchviehanlage in Großerkmannsdorf ausbrach. Futter, das dem Betrieb mit 980 melkenden Kühen und deren Nachzucht jetzt fehlt. Der Regionalbauernverband Bautzen-Kamenz hat daher unter seinen Mitgliedern aufgerufen, der Landwirtschaftlichen Unternehmen mit Heu und Futterstroh zu helfen. „Der Zuspruch ist groß“, sagt RBV-Geschäftsführerin Romy Olak. „Wir sind stolz darauf, dass es diesen Zusammenhalt in der Landwirtschaft gibt.“ Auch Land schafft Verbindung (LsV) Sachsen richtete einen Aufruf an seine Mitglieder und Unterstützer, zu prüfen, ob sie von ihren eingelagerten Vorräten etwas abgeben können.

Futterversorgung muss sichergestellt werden

„Sehr dankbar“ über die breite Bereitschaft der Berufskollegen zur Unterstützung ihres Betriebes, zeigt sich LWU-Geschäftsführerin Cindy Gröber. Zwar kann die Milchproduktion nach dem Großbrand ohne Einschränkung weiterlaufen. Doch ist die Sicherstellung der Futterversorgung eine der zentralen Sorgen – wenngleich nicht die einzige. Die Bergehalle, auf deren Dach eine Solaranlage installiert war, ist komplett zerstört. Auch auf einen Kälber- und einen Schweinestall griffen die Flammen über.

Während des Brandes konnten die Mitarbeiter des Betriebes die rund 50 Schweine und mehr als 100 Kälber auf eine Koppel treiben. Kein Tier kam zu Schaden. Allerdings erlitten drei Mitarbeiter Rauchvergiftungen und wurden im Krankenhaus behandelt. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut“, versichert Cindy Gröber.

Mit Technik zogen die Einsatzkräfte die schwelenden Strohballen aus den Trümmern der Halle. Feuerwehrleute löschten sie anschließend. (c) Ralf Mancke, THW Dresden

Die Tiere sind vorerst provisorisch an anderen Standorten des Betriebes untergebracht. Für den Winter brauche man jedoch eine Lösung, um das Vieh ordentlich aufzustallen, so die Geschäftsführerin.

THW mit Spezialkräften beim Großbrand

Der Brand der Bergehalle war am späten Abend des vorletzten Sonntags (18. August) ausgebrochen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe das 22 mal 120 Meter große Gebäude bereits im Vollbrand gestanden, teilte die zuständige Polizeidirektion Görlitz mit. Feuerwehrleute hätten die Mitarbeiter des Betriebes dabei unterstützt, Tiere zu evakuieren. Der Brand war auch auf den benachbarten Kälber- und den Schweinestall übergegriffen.

Großbrand: Ein THW-Drohnentrupp half bei der Ermittlung von Glutnestern aus der Luft mittels Wärmekamera. 
(c) Ralf Mancke, THW Dresden
Ein THW-Drohnentrupp half bei der Ermittlung von Glutnestern aus der Luft mittels Wärmekamera. (c) Ralf Mancke, THW Dresden

Glutnester per Drohne aufgespürt

Die Löscharbeiten gestalteten sich als schwierig und dauerten bis zum übernächsten Tag (20. August). Die Feuerwehr hatte am Montag das THW um Unterstützung gebeten, nachdem sie bereits die ganze Nacht zu löschen versucht hatte.  Das THW kam mit Spezialkräften. Die Ortsgruppe Dresden rückte mit der Fachgruppe „Räumen“ an.

Vor Ort waren darüber hinaus ein Baufachberater und ein Drohnentrupp, der aus der Luft mit Wärmebildkameras Glutnester aufspürte. „Dieses Vorgehen hat sich bei Großbränden bewährt“, so Ralf Mancke, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit des THW Dresden.

Geschäftsführerin lobt gut organissierten Einsatz

Laut Mancke war das THW mit drei großen Radladern und drei Baggern beim Brand an der Milchviehanlage. Mit dieser Technik hätten die THW-Kräfte zunächst das eingestürzte Dach der Bergehalle, auf dem auch eine Solaranlage installiert war, abgeräumt, erklärt der THW-Helfer. Anschließend fuhren sie die brennenden oder schwellenden Strohballen raus, um sie auf 30 Zentimeter Höhe breitzuziehen. Die Feuerwehrleute konnten sie dann löschen. Dies alles habe sich lange hingezogen. Das THW sei 24 Stunden im Einsatz gewesen – direkt nach einem vorangegangenen Unwettereinsatz, wie Mancke verdeutlicht. Insgesamt waren 47 THW-Helfer aus ganz Sachsen an der Bekämpfung des Großbrandes beteiligt, zusätzlich zu rund 50 Feuerwehrkameraden.  Als „hervorragend organisiert“ lobte LWU-Geschäftsführerin Cindy Gröber den Einsatz von Feuerwehr und THW.

Großbrand: Rund 100 Feuerwehrleute und THW-Helfer waren bei den Löscharbeiten an der Milchviehanlage in Großerkmannsdorf im Einsatz. 
(c) Ralf Mancke, THW Dresden
Rund 100 Feuerwehrleute und THW-Helfer waren bei den Löscharbeiten an der Milchviehanlage in Großerkmannsdorf im Einsatz. (c) Ralf Mancke, THW Dresden

Welchen Schaden der Großbrand insgesamt angerichtet hat, kann die Geschäftsführerin indes noch nicht sagen. Die Begutachtung durch Sachverständige steht noch aus. Laut Auskunft der Polizeidirektion Görlitz gehen die Ermittler nach derzeitigem Stand von einem technischen Defekt als Brandursache aus.

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