Niederländisches Stallbaukonzept

Kuhgarten in Kreischa: Innovative Milchvieh-Anlage kurz vor Fertigstellung

An der Baustelle des „Kuhgartens“ der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG gehen die Bauarbeiten zügig voran. Ende Juni soll die Milchviehanlage ihrer Bestimmung übergeben werden. © MEECO COMMUNICATION SERVICES GMBH

Das innovative Stallbau-Projekt der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG in Kreischa-Kleincarsdorf (Sachsen) soll das Tierwohl erhöhen und die Bedingungen für Mitarbeitende verbessern.

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Die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG steht kurz vor der Fertigstellung ihres „Kuhgartens“ in Kreischa-Kleincarsdorf. Das innovative Stallbaukonzept soll dank weideähnlicher Bedingungen das Tierwohl erhöhen und zugleich moderne Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bieten. Juristische Auseinandersetzungen mit der Gemeinde hatten den Bau der Milchviehanlage verzögert und die Kosten erhöht.

Endspurt am Kuhgarten in Kreischa

Wie das Unternehmen mitteilt, befinden sich die Bauarbeiten aktuell in der Schlussphase. Bis Ende Juni dieses Jahres sollen sie abgeschlossen sein. Während das Technikgebäude bereits vollständig fertiggestellt und einsatzbereit sei, seien die Beton- und Stahlbauarbeiten zu 90 % und die Dacharbeiten zu 75 % abgeschlossen. Pa­rallel dazu laufen die Elektro- und Klempnerinstallationsarbeiten, die in den kommenden Wochen ebenfalls finalisiert werden. Die Robotertechnik für das Melken, das Füttern und die Stalltechnik seien bereits angeliefert.

Niederländisches Stallkonzept in Sachsen

„Wir sind ausgesprochen zufrieden mit dem reibungslosen Baufortschritt“, erklärt Ingolf Schulze, Vorstandsvorsitzender der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG. „Dass es keinerlei Verzögerungen durch Materiallieferungen oder Witterungseinflüsse gab, ist angesichts der Herausforderungen, die die Wintermonate oft mit sich bringen, eine bemerkenswerte Leistung.“

Kuhgarten für 630 Milchkühe entsteht

Der Kuhgarten in Kreischa wird Platz für bis zu 630 Milchkühe und 145 Kälber bieten. Das Stallkonzept der Milchviehanlage, das erstmals 2015 vom Milchproduzenten Chris Bomers in Groenlo, Niederlande, umgesetzt worden war, ist nach Aussage des Unternehmens auf die natürlichen Bedürfnisse der Kühe abgestimmt. Großzügige Freilaufflächen von über 12 m2 pro Tier, komfortable Liegeflächen und ein emissionsarmes Stallklima mit natürlichem Licht schaffen ein gesundes Umfeld.

Die Stallhülle beruht auf dem „Serrestall“-Konzept (französisch für Wintergarten), das ein Stahlgerüst mit einer Zweikomponenten-Dachmembran kombiniert. Spezieller Bodenbelag, sogenannter „High Welfare Floor“ sowie integrierte Bepflanzungsinseln sollen weideähnliche Bedingungen im Inneren des Stalls schaffen und das Tierwohl erhöhen. Die moderne, auf Robotiklösungen beruhende Stalltechnik, die in der Anlage zum Einsatz kommt, wird den Mitarbeitern die Arbeitsbedingungen erleichtern. Zudem sollen ihnen flexible Schicht- und Arbeitszeitmodelle angeboten werden.

Verzögerungen und Kostensteigerungen

Trotz des zügigen Baufortschritts klagt die Dresdner Vorgebirgs Agar AG über erhebliche Verzögerungen ihres Bauprojektes. Wertvolle Zeit und erhebliche finanzielle Mittel seien durch die juristischen Einsprüche und Verfahren der Gemeinde Kreischa verloren gegangen. „Der Baustart wurde durch diese Verfahren doch um ein ganzes Jahr verzögert, obwohl alle notwendigen Genehmigungen von Anfang an vorlagen“, betont Lutz Müller, ebenfalls Vorstandsmitglied der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG.

Kuhgarten in Kreischa: Einsprüche trieben Kosten in die Höhe

Diese Verzögerung habe insbesondere in Hinblick auf die Finanzierung weitreichende Folgen gehabt, denn durch die zwischenzeitlich erheblich gestiegenen Zinsen seien die Investitionskosten in die Höhe getrieben worden. Von der ursprünglich geplanten Übersiedlung des Agrarunternehmens von Bannewitz nach Kleincarsdorf sehe man daher ab, heißt es aus der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG. Damit würden der Gemeinde auch potenzielle Gewerbesteuereinnahmen entgehen.

Dennoch setze man auf die erfolgreiche Fertigstellung des Kuhgartens in Kreischa und die damit verbundene Weiterentwicklung der Landwirtschaft in der Region. Die Anlage sei auch ein Zeichen für eine innovative, nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Zukunft der Milchviehhaltung. Man freue sich auf die Eröffnung des Kuhgartens, so die beiden Vorstandsvorsitzenden.

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