Bei der Milchleistung steht Sachsen deutschlandweit an der Spitze. (c) Sabine Rübensaat

Milchleistungsprüfung Sachsen: Mehr Milch, Fett und Eiweiß

Sowohl bei der Leistung als auch bei den Inhaltsstoffen standen Sachsens Milchkühe im vergangenen Jahr im bundesweiten Vergleich an der Spitze.

Von Karsten Bär

Bei der Milchleistung steht Sachsen deutschlandweit an der Spitze. Im vergangenen Milchwirtschaftsjahr gab eine sächsische Kuh im Durchschnitt 10.103 kg Milch, das sind 288 kg mehr als im Jahr zuvor. Auch in anderen Bundesländern wurde die 10.000er-Marke überschritten: Auf den Plätzen zwei und drei der Milchleistungsprüfung folgen Mecklenburg-Vorpommern (10.040 kg) und Sachsen-Anhalt (10.030 kg).

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Anstieg auch bei der Nutzungsdauer

Die 2020 ermolkene Milch weist auch mehr Inhaltsstoffe auf: Durchschnittliche 758 Fetteiweißkilo stehen im Abschluss (+25). Auch damit belegt Sachsen den ersten Platz unter den Bundesländern bei der Milchleistungsprüfung. Die Anteile an Fett (4,04 %) und Eiweiß (3,46 %) waren jeweils um 0,02 %-Punkte gestiegen.

„Die Leistungssteigerung erfolgte also nicht auf Kosten der Inhaltsstoffe“, verdeutlicht Sophie Eger, Oberleistungsprüferin und stellvertretende GERO-Bereichsleiterin beim Sächsischen Landeskontrollverband (LKV). Die Gesamtlebensleistung einer sächsischen Kuh stieg um stolze 1.016 kg auf 28.212 kg. Die Nutzungsdauer der gemerzten Tiere stieg von durchschnittlich 33,8 Monaten auf 34,5.

Euter von hinten
Deutliches Plus: Eine sächsiche Milchkuh gab im vergangenen Milchwirtschaftsjahr im Schnitt 10.103 kg Milch. Die Zahl der Kühe in der Milchleisungsprüfung sank – dem allgemeinen Trend entsprechend – um knapp 3.000 auf 166.879 Tiere. (c) Sabine Rübensaat

Bester sächsischer Betrieb sowohl bei der Milchmenge (12.980 kg) als auch bei Fett und Eiweiß (975 kg) ist der Milchhof u. EDG Diera. Bei der Milchmenge folgen die Hahn/Radke Holsteins GbR (12.897 kg) und die Agrargesellschaft Ruppendorf AG (12.591 kg). Bei der Fett-Eiweiß-Leistung belegen die Agrargenossenschaft eG Reichenbach, MVA Rotschau, (953 kg) und die SAG Sadisdorfer Agrar AG (948 kg) die Plätze zwei und drei.

Hohe Leistung schließt beste Ergebnisse bei den Merkmalen der Gesundheit und Robustheit (GERO) nicht aus. „Unter den Top20-GERO-Betrieben haben wir Bestandsgrößen zwischen 60 und 1.500 Kühen mit unterschiedlichsten Managementsystemen“, betont Sophie Eger.

„Die Milchleistung liegt bei 10.300 bis 12.900 kg und die Nutzungsdauer deutlich über dem sächsischen Durchschnitt.“ Rang eins in der GERO-Wertung belegt die Reichenbach GbR, Bräunsdorf (12.492 kg Milchleistung).

Immer mehr 100.000-Liter-Kühe laut mlp

Deutlichen Zuwachs gab es im abgelaufenen Milchjahr auch bei den 100.000-Liter-Kühen: Insgesamt haben 168 Kühe im Vorjahr diese Marke überschritten. „Die Tendenz steigt, es werden jährlich mehr“, so Sophie Eger.

Rückläufig war – dem allgemeinen Trend entsprechend – die Zahl der Kühe in der Milchleistungsprüfung/GERO. Sie sank um 2.955 auf 166.879. Die Zahl der GERO-Betriebe sank um 27 auf 567, die durchschnittliche Herdengröße stieg um acht Tiere auf 294. Die Prüfdichte ist mit 94,8 % aller sächsischen Milchkühe nach wie vor sehr hoch.

Das erwartete Überschreiten der Marke von 100 Betrieben mit Melkrobotern wurde bis zum Ende des Milchjahres am 30. September mit einem Stand von 98 zwar knapp verfehlt. Inzwischen dürfte die Zahl jedoch überschritten worden sein. 17 % der Betriebe melken somit mit einem Roboter. Sie halten 12 % des geprüften sächsischen Kuhbestands.