Zwei sächsische Milch-EZGs kooperieren bei Qualitätssicherung
Die Milchquelle Chemnitz und die Sachsen-MEG wollen künftig gemeinsam ihre Mitglieder bei der Qualitätssicherung beraten. Ziel ist es, kostengünstig den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Zwei große sächsische Milcherzeugergemeinschaften wollen enger kooperieren. Die Erzeugergemeinschaft (EZG) Milchquelle Chemnitz und die Sachsen-MEG beabsichtigen, ihre Qualitätsarbeit künftig gemeinsam abzusichern. Damit sollen die Kosten für die Mitglieder bei tendenziell immer weiter steigenden Anforderungen stabil gehalten werden.
Kooperation: Das Risiko verteilt
„Als EZG sind wir bemüht, das Beste für unsere Mitglieder herauszuholen“, so Caroline Kalide, Geschäftsführerin der EZG Milchquelle. Im vorigen Jahr wurde daher die Zusammenarbeit mit dem bis dahin einzigen Abnehmer eingestellt und mit vier neuen Vertragspartnern zusammengearbeitet. „Das verteilt das Risiko, stellt uns breiter auf und ermöglicht bessere Preise für die Erzeuger“, so die EZG-Geschäftsführerin. Verbunden sei dies jedoch auch mit mehr Arbeit. Auch die Sachsen-MEG sehe sich durch Wachstum in den vergangenen Jahren mit größerem Aufwand konfrontiert, der bislang vor allem ehrenamtlich bewältigt wurde. „Wir haben zusammen mit der Sachsen-MEG nach Wegen gesucht, unsere Dienstleistung zu verbessern, ohne für die Mitglieder teurer zu werden“, so Caroline Kalide.
Angedacht ist, in Zukunft gemeinsam einen oder eine Qualitätsbeauftragte zu beschäftigen. Die Stelle ist bereits ausgeschrieben. Sie soll eine bislang nur für die Milchquelle bestehende und inzwischen vakante Personalstelle ersetzen.
Ziel der Kooperation: Mitgliedsbeiträge stabil halten
„Uns ist es wichtig, dieses Angebot fortzuführen und zugleich die Mitgliedsbeiträge stabil zu halten“, erklärt Silvio May, Vorstandsvorsitzender der EZG Milchquelle. Diesem Ziel komme die Kooperation mit der Sachsen-MEG entgegen, mit der man ohnehin bereits in der Dachorganisation der Milcherzeugergemeinschaften, der Bayern MeG, zusammenarbeite. Dr. Gunter Martin, Vorstandsvorsitzender der Sachsen-MEG, verweist auf die breite Aufgabenstellung, die mit der Qualitätssicherung verbunden ist und konzentrierte fachliche Arbeit erfordert: „Die vielen Qualitätsanforderungen rund um die Milch steigen – angefangen von der Produktion ohne Gentechnik, über die Haltungsformkennzeichnung bis zu QM-Milch und QS. Die Mitglieder brauchen dabei Unterstützung und Beratung.“
Bislang habe die Sachsen-MEG dies nicht selbst angeboten, sondern bereits Dienstleistungen der EZG Milchquelle im Rahmen der Gruppenorganisation nach VLOG-Standard für die Milchproduktion ohne Gentechnik in Anspruch genommen. Die Schaffung einer gemeinsamen Qualitätsberatung soll die Zusammenarbeit auf eine neue Stufe und feste Beine stellen. Zugleich wird die Geschäftsstelle der Sachsen-MEG aus Burkersdorf nach Chemnitz zur Milchquelle umziehen. „Wir bündeln unsere Aufgaben“, so Martin. Eine Fusion stehe jedoch nicht im Raum.
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ein Viertel der gesamten sächsischen Milchproduktion
Die beiden Milcherzeugergemeinschaften bündeln in Summe etwa ein Viertel der gesamten sächsischen Milchproduktion. Der EZG Milchquelle Chemnitz gehören 85 Erzeuger unterschiedlichster Größe und Rechtsform an. Zusammen produzieren sie 215 Mio. kg Milch jährlich. Die Milch wird an die BMI in Jessen, Fude und Serrahn in Olbernhau und Wolmirstedt, Frischli in Weißenfels und den Milchhof Albert in Scheßlitz vermarktet. Seit Jahresbeginn gehört auch der über lange Jahre einzige Vertragspartner der Milchquelle, die zur Müller-Gruppe gehörende Sachsenmilch in Leppersdorf, wieder zu den Abnehmern.
Die Sachsen MEG bündelt seit der Aufnahme der EZG Erzgebirgsmilch im vorigen Jahre 180 Mio. kg Milch, die von 59 Betrieben erzeugt wird. Vertragspartner sind die Molkereien Fude und Serrahn in Olbernhau, die BMI in Jessen, die Ehrmann-Molkerei in Freiberg und Sachsenmilch in Leppersdorf.