Sachsens Wolfsbestand wächst
Die Zahl der Reviere ist im vergangenen Jahr um sechs auf 27 gewachsen. In manchen Rudeln gab es sogar doppelt Nachwuchs. Auch die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere erhöht sich.
Sachsens Wolfbestand ist weiter gewachsen. Wie die Fachstelle Wolf am Dienstag bekanntgab, wurden im Monitoringjahr 2018/2019 im Freistaat 27 Wolfsterritorien bestätigt. Das sind sechs mehr als im Jahr zuvor. Nachgewiesen wurden 22 Rudel, vier Paare und ein territoriales Einzeltier, das im Raum Hohnstein sein Revier hat.
Nach wie vor ist der östliche Teil Sachsens Verbreitungsschwerpunkt des Raubtieres. Hier siedelten sich auch die sechs neuen Wolfspaare bzw. -rudel an. Weiterhin gibt es acht Wolfsvorkommen, die in im grenznahen Raum aktiv sind, deren Schwerpunkt aber in Brandenburg, Sachsen-Anhalt oder Tschechien liegt und die deshalb nicht zum sächsischen Bestand gezählt werden.
Welpenachwuchs in allen Wolfsrudeln
Bis auf eine Ausnahme gab es in allen Rudeln im vergangenen Monitoringjahr Welpennachwuchs. In Zwei Rudeln – Daubitz und Nochten – gab es sogar sogenannte Doppelreproduktionen – neben der zum Elternpaar gehörenden Wolfsfähe bekam auch eine erwachsene Tochter des Rudels Welpen. Dies geschieht nach Auskunft der Fachstelle, wenn in einem Wolfsterritorium ausreichend Nahrung vorhanden ist. Im laufenden Monitoringjahr wurden bereits in vier Rudeln Doppelreproduktionen festgestellt.
Im laufenden Kalenderjahr wurden bis 31. Oktober in Sachsen 155 Schadensfälle an Haus- und Nutztieren gemeldet, bei denen in 110 Fällen der Wolf wahrscheinlicher Verursacher war. Dabei wurden 342 Tiere getötet, 75 verletzt und 56 nicht wieder aufgefunden (Vorjahr: 98 Übergriffe mit insgesamt 383 Nutztieren). Betroffen waren zum größten Teil Schafe und Ziegen. Auch Gatterwild wurde angegriffen. Weiterhin wurde bei Rissen an fünf Rindern, einem Alpaka, einem Strauß und einem Hund der Wolf als Verursacher benannt oder zumindest nicht ausgeschlossen. KB