Hilfsaktion in Sachsen

Unfall mit Traktor nach Demo: Überwältigende Resonanz auf Spendenaktion

Der Traktor rutschte auf spiegelglatter Straße die Böschung herab. (c) Mike Krause
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UPDATE 16.2.: Am 15. Januar verunglückte ein Traktor auf dem Rückweg von der Bauern-Demo in Berlin in Bischofswerda (Sachsen). Berufskollegen starteten nach dem Unfall eine Spendenaktion. Der betroffene Landwirt, der sächsische LsV-Vorsitzende Mike Krause, ist überwältigt.

Von Karsten Bär

Noch immer reagieren Menschen auf die Spendenaktion, die für einen Betrieb aus Sachsen ins Leben gerufen wurde. Am Freitag, 16.2., waren auf dem Konto 18.412 Euro eingegangen. Und nicht nur aus Sachsen kommt Hilfe: „Im Namen der Berufskollegen aus Mönchengladbach: Anlässlich der Mahnwache am 08.01. in Mönchengladbach-Rheindahlen, haben wir uns entschieden, die aufwandsüberschreitenden Spenden weiter zu spenden. Wir hoffen, dass Herr Krause schnell wieder einsatzbereit bereit ist. Auch seiner Auszubildende wünschen wir eine gute und schnelle Genesung“, heißt es auf der Aktionsseite im Internet. 380 Euro wurden am Donnerstag, 15.2., überwiesen.

 Anlässlich eines Mahnfeuers im sächsischen Niederfrohna (nahe Chemnitz) wurde ebenfalls für Mike Krause gesammelt. Insgesamt 500 Euro wurden gespendet. Aber auch anonym werden kleine Beträge registriert.

Spendenaktion nach Unfall: Familienbetrieb betroffen

„Die Solidarität ist überwältigend“, zeigt sich Mike Krause beeindruckt. Er ist Vorsitzender von Land schafft Verbindung (LsV) Sachsen und zählt zu den Organisatoren der Bauernproteste. Mit vier Traktoren waren Mitarbeiter seines Familienbetriebes am 15. Januar bei der großen Bauerndemo in Berlin dabei. Auf dem Rückweg verunglückte eines der Fahrzeuge kurz vor dem Ziel.

Unfall mit Traktor: 17-jährige Auszubildende am Steuer

Auf spiegelglatter Straße rutschte der Schlepper von der Straße und kippte die Böschung herunter. Am Steuer: eine 17-jährige Auszubildende des Betriebes. „Meine einzige Sorge war: Hoffentlich ist dem Mädel nichts passiert! Alles andere war mir erst mal egal“, erzählt Mike Krause. Die junge Frau hatte tatsächlich Glück im Unglück und kam mit leichten Blessuren davon.

Der Sachschaden allerdings hatte es in sich. Rund 12.200 Euro brutto betrugen allein die Kosten für die Bergung des Fahrzeugs und die Wiederherstellung der Böschung. Die Versicherung deckelt die Kosten für die Bergung, so dass der Landwirte auf mehreren Tausend Euro Kosten sitzen blieb. Hinzu kommen die Kosten für die Ersatzanschaffung. „Das schriftliche Gutachten liegt noch nicht vor, aber es ist von einem Totalschaden auszugehen“, berichtet der Landwirt weiter. Für den Betrag, den die Versicherung zahle, werde er keinen gleichwertigen Ersatz für den Valtra T234 bekommen, ist er sich sicher. An Zuverlässigkeit habe der Traktor nichts vermissen lassen, außer für die Wartung und den Service habe er nie in eine Werkstatt fahren müssen.

Unfall mit Traktor: Spendenaktion für LsV-Chef

Angesichts dieser Situation hatte LsV-Vorstandsmitglied Paul Kompe alsbald eine Spendenaktion für Mike Krause gestartet. „Das war mir sehr unangenehm“, bekennt der Betroffene. Er wolle nicht um Geld betteln. Nachdem ihm allerdings die extremen Kosten des Vorfalls bewusst geworden waren, habe er der Aktion zugestimmt. Der Aufruf fand bundesweit Beachtung. Zahlreiche Spenden gingen und gehen noch ein. „Alles, was über den Kosten liegt, die ich infolge des Unfalls habe, wird für gemeinnützige Zwecke in Sachsen gespendet“, so Mike Krause.

Wichtig ist ihm, dass der Unfall keinesfalls schuld der jungen Fahrerin war. Passiert sei das Ganze beim Abbiegen von der Bundestraße B98 auf eine Nebenstraße, die noch nicht vom Winterdienst geräumt war. „Die Traktoren sind im Konvoi gefahren. Sie war die Vierte, kann also nicht zu schnell gewesen sein“, gibt er zu verstehen. „Das hätte jedem passieren können.“ Die Fahrer seien bereits am Vortag nach Berlin gereist und hätten dort übernachtet. Auch die Tatsache, dass die Fahrerin erst 17 war, sei nicht zu beanstanden. Den Traktorführerschein könne man mit 16 erhalten, so Mike Krause. Berufsständische Demonstrationen zählten zur landwirtschaftlichen Tätigkeit, sodass das Fahren der Auszubildenden mit dem Schlepper auf der Straße rechtens gewesen sei.   

Spendenkampagne von Paul Kompe: Landwirt in Not – Hilfe für Mike (gofundme.com) 


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