„Weniger Menge können sich die meisten gar nicht leisten“

(c) Sabine Rübensaat
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Auch die sächsischen Milchviehhalter spüren die Auswirkungen des Coronavirus auf den Milchmarkt. Eine Mengenreduktion hält der Vorsitzende der Erzeugerorganisation Sachsen-MEG aber für problematisch.

Den Ruf nach Mengenreduktion hält Dr. Gunter Martin, Vorsitzender der Milcherzeugerorganisation Sachsen-MEG, für verständlich. Allerdings sei die Umsetzung problematisch. Was volkswirtschaftlich sinnvoll sei, habe für den Erzeuger betriebswirtschaftlich schwere Folgen. „Die meisten Betriebe können sich das nicht wirklich leisten“, so Martin. Daher sei es Aufgabe des Staates, hier einzugreifen. 

Mit bezuschusster privater Lagerhaltung, wie sie jetzt in Erwägung gezogen wird, werde ein solcher Schritt gegangen – der allerdings das Problem nicht löse, sondern zeitlich nach hinten verschiebe. Der Versuch, die Produktionsmenge zu reduzieren, verspreche nur Erfolg, wenn man gemeinsam eine Strategie entwickle, so Gunter Martin. „Und alle unter einen Hut zu bekommen ist schwer.“ Auch die Molkereien seien schließlich unterschiedlich stark betroffen. 



Gleichwohl gibt es einen Aufruf der Bayern MeG an die 135 Erzeugerorganisationen mit rund 14.000 Erzeugern, die Menge zu drosseln, um einer „Wertvernichtung“ entgegenzuwirken. Die Sachsen-MEG gehört der Bayern MeG an, Martin selbst ist Aufsichtsratsvorsitzender dieser Dachorganisation. kb


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