Wetterextreme

Schäden im Wald noch größer als erwartet

Nach den Stürmen aufbereitetes Holz wartet im Eichsfeld auf den Abtransport ins Sägewerk. (c) Ralf Stephan
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Stürme, Dürren, Brände und Borkenkäfer haben im deutschen Wald schwere Schäden hinterlassen. Nach neuesten Schätzungen müssen 245.000 Hektar aufgeforstet werden. Unter den am meisten betroffenen Regionen sind zwei ostdeutsche Bundesländer.

Die Wetterextreme der vergangenen zwei Jahre und deren Folgen haben in den deutschen Wäldern erhebliche Schäden hinterlassen. Laut den am Mittwoch vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichen Schätzungen der Bundesländer fielen seit Anfang 2018 bundesweit 160 Millionen Kubikmeter Schadholz an.

Thüringen und Sachsen-Anhalt schwer betroffen

Betroffen ist eine Fläche von 245.000 ha, die wiederbewaldet werden muss. Regionale Schwerpunkte der Schäden finden sich vor allem in Nordrhein-Westfalen (68.000 ha), Thüringen (29.750 ha), Niedersachsen (26.282 ha), Hessen (26.100 ha) und Sachsen-Anhalt (20.288 ha).

Vom Borkenkäfer geschädigte Stämme im Polter. (c) Ralf Stephan

Damit fallen die Schäden noch deutlich größer aus als im vergangenen Jahr angenommen: Bei der letzten Erhebung im Spätsommer 2019 hatten Fachleute das Schadholzaufkommen auf 105 Mio. m3 und die betroffene Fläche auf 180.000 ha geschätzt. Auch die aktuellen Angaben müssen im laufenden Jahr womöglich nochmals korrigiert werden, befürchtet das Bundesministerium. Viel wird davon abhängen, wie sich die Witterung in den nächsten Monaten entwickelt.

Bund stellt Finanzhilfen bereit

Um die geschädigten Wälder beräumen und neu aufforsten zu können, stehen nach Angaben der Behörde in den kommenden vier Jahren zusätzliche Bundesmittel bereit. Allein in der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) sind das 480 Mio. Euro. Diese können von den Ländern zur Unterstützung eigener Programme abgerufen werden. Einschließlich der Ko-Finanzierung der Länder beläuft sich die Summe auf mögliche knapp 800 Mio. Euro. Die Umsetzung der entsprechenden Förderrichtlinien sei nun Sache der Länder, betonte das Agrarressort. Mit ihren Bewilligungs- und Kontrollbehörden müssten sie dafür Sorge tragen, dass die Mittel zügig bei den betroffenen Waldbesitzern ankämen.


Die Schadflächen der ostdeutschen Bundesländer im Einzelnen (Quelle BMEL):

Bundesland
Brandenburg
MV
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen

geschädigte Waldfläche
6.800 ha
675 ha
9.946 ha
20.288 ha
29.750 ha

dav. Nicht-Staatswald
4.630 ha
200 ha
5.746 ha
13.176 ha
15.250 ha