Angespannte Liquidität – Beihilfen fließen

Liquditätshilfe erhalten sächsische Landwirtschaftsbetriebe jetzt auch vom Freistaat. (c) Sabine Rübensaat
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Die Beihilfen kommen: Bis Weihnachten überweist Thüringen über 200 Millionen Euro Direktzahlungen an seine Landwirte. Die Ausgleichszulage ist bei 2.000 Thüringer Betrieben bereits auf dem Konto.

Von Frank Hartmann

Nach dem zweiten Trockenjahr in Folge verschafft die frühzeitige Auszahlung der Ausgleichszulage und der EU-Direktzahlungen „unseren Landwirten mehr Planungssicherheit für das neue Jahr“, so Thüringens amtierender Agrarminister und Staatskanzleichef, Benjamin-Immanuel Hoff. 

Ausgleich für natürliche Nachteile

Die Ausgleichszulage (AGZ) für benachteiligte Gebiete in Höhe von 21 Millionen Euro ist bei den Landwirten bereits auf dem Konto. 2.057 Betriebe, die meisten mit Tierhaltung, wirtschaften in geografisch und klimatisch schwierigen Regionen des Freistaates und erhalten dafür die AGZ. Die Kulisse erfasst rund 45 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Thüringens. 75 Prozent davon (158.000 Hektar) sind Grünland. Betriebe, die hier wirtschaften, betreuen 60 Prozent der Thüringer Milchkühe, 80 Prozent der Mutterkühe und 60 Prozent der Schafe. Rund 700.000 Euro entfallen auf sogenannte spezifische Gebiete. Hier entwickelte Thüringen ein Förderprogramm für naturschutzfachliche wertvolle Splitterflächen, die außerhalb der Kulisse der benachteiligten Gebiete liegen.

Beihilfen Thüringen - Karte
Kulisse der benachteiligen und spezifischen Gebiete in Thüringen (c) TML

Beihilfen in Thüringen für über 4.000 Betriebe

Bis Weihnachten, so das Agrarministerium, sollen die Direktzahlungen an alle 4.360 Betriebe, darunter auch Kleinbetriebe im Nebenerwerb, überwiesen sein. Rund zwei Drittel der 205,35 Millionen Euro entfallen auf die seit diesem Jahr bundeseinheitliche Basisprämie (175,95 €/ha). 65 Millionen Euro sind der „Greening“-Anteil (86,07 €/ha) für das Umsetzen ökologischer und klimafreundlicher Maßnahmen. Auf die Basisprämie der ersten 30 Hektar der Betriebsfläche kommen zusätzlich 51,08 Euro je Hektar obendrauf; für die weiteren 15 Hektar (bis 46 ha) gibt es einen Zuschlag von 30,64 Euro je Hektar. Darüber hinaus werden 519 Thüringer Junglandwirte mit zusammen 600.000 Euro unterstützt.  

Wesentlicher Teil des Einkommens

Thüringens Agrarminister erinnerte daran, dass die Agrarzahlungen einen wesentlichen Teil des landwirtschaftlichen Einkommens bilden. „Die Einkommensbeihilfen sichern den Bestand der heimischen Agrarerzeugung und tragen dazu bei, unsere landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft zu erhalten und zu pflegen“, so Minister Hoff, der der Agrarverwaltung dafür dankte, die vorfristige Auszahlung abzusichern.