Hofnachfolge vielfach ungewiss
Viele landwirtschaftliche Betriebe in Thüringen werden von 55-jährigen oder älter geführt und die Betriebsübernahme und der Hofnachfolger sind nach wie vor ungewiss. Dies ergab die neueste Landwirtschaftszählung 2020.
Knapp die Hälfte (47 %) der 2.715 landwirtschaftlichen Einzelunternehmen in Thüringen werden von einem 55-jährigen oder älteren Betriebsinhaber geführt. In 906 dieser 1.266 Betriebe ist die Weiterführung des landwirtschaftlichen Betriebes ungewiss oder es gibt keinen Hofnachfolger.
Auf Grundlage der Landwirtschaftszählung 2020 ermittelten die Agrarstatistiker des Landes, dass in 360 der in Rede stehenden Betriebe geklärt ist, wer zukünftig den Hof bewirtschaften wird. Mehr als ein Drittel der Personen (126), die den Hof einmal übernehmen, sind zwischen 25 bis 35 Jahre alt. Rund die Hälfte (185 Personen) sind 35 Jahre oder älter. In 74 Fällen wird eine Frau den landwirtschaftlichen Betrieb weiterführen.
Unsere Top-Themen
• Baumschulengärtner Florian Wolf
• Samenernte mit Bürsten
• Technik für Gülle und Mist
• Märkte und Preise
Demografische Entwicklung der Betriebsinhaber
In 34 % der im Haupterwerb bewirtschafteten Einzelunternehmen (178 Betriebe) ist die Hofnachfolge abgesichert. Bei den im Nebenerwerb geführten Einzelunternehmen hat ein Viertel der Betriebsinhaber (182 Betriebe) geregelt, wer den Hof übernimmt.
Der Vergleich zur Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 zeigt deutlich die demografische Entwicklung der Betriebsinhaber im Haupt- und Nebenerwerb an. Seinerzeit waren gerade einmal 37 % dieser Landwirtinnen und Landwirte 55 Jahre und älter. Von diesen 1.007 Betrieben konnte zum Zeitpunkt der damaligen Landwirtschaftszählung ein Drittel (331 Betriebe) auf eine geregelte Hofnachfolge verweisen. Bei „nur“ 676 Betrieben war 2010 die Weiterführung ungewiss. red