Wagyu-Rinder zur Zucht einer Herde der Marblelution GmbH im Landkreis Gotha. © Frank Hartmann

Marblelution: Wagyu-Züchter stellen Insolvenz-Antrag  

Das Zuchtunternehmen für Wagyu-Rinder und Vermarkter von Wagyu-Fleisch aus Thüringen, die Marblelution GmbH, befindet sich in einem vorläufigen Insolvenz-Verfahren. Geht der Geschäftsbetrieb im größtem Wagyu-Betrieb in Europa weiter? 

Von Frank Hartmann

Das Thüringer Zuchtunternehmen für Wagyu-Rinder und Vermarkter von Wagyu-Fleisch, die Marblelution GmbH (Marblelution Genetics GmbH; Marblelution Beef GmbH), hat beim Amtsgericht Erfurt einen Insolvenz-Antrag gestellt. Das Gericht bestellte die Rechtsanwälte Marcello Di Stefano und Dr. Martin Linsenbarth (DiLigens, Erfurt) zu vorläufigen Insolvenz-Verwaltern für die beiden Gesellschaften.

Wie die Kanzlei mitteilte, gilt das in Haina im Landkreis Gotha ansässige Unternehmen mit seinen rund 1.000 eigenen Wagyu-Zuchttieren und weiteren rund 5.000 Tieren im Verbund mit Zuchtpartnern, zum größten europäischen Wagyu-Züchter.

Löhne und Gehälter gesichert

Die Geschäftsbetriebe beider Unternehmen würden zunächst fortgeführt. Löhne und Gehälter der 46 Beschäftigten seien durch das Insolvenz-Geld gesichert. Die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter machten sich derzeit ein präzises Bild über die Verhältnisse und erkunden die Möglichkeiten zur Sanierung des Unternehmens.

Insolvenz der Marblelution GmbH: Das ist der Grund

Rund 100 Landwirte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norditalien züchten bzw. mästen Wagyu-Rinder als Partner von Marblelution. Grund für die finanzielle Schieflage sei eine zuletzt sehr schwierige Markt-Situation gewesen; Gespräche mit Investoren fruchteten nicht, heißt es in einem Schreiben an die Partner.

Über ein Portal für Crowdfunding-Investments sammelte das Unternehmen noch Anfang dieses Jahres knapp 360.000 Euro ein. Dort erklärte Marblelution, für die enorme Nachfrage in Europa nicht genügend Wagyu-Fleisch anbieten zu können.

Ehrgeizige Ziele

Im Vorjahr sollte Fleisch von bis zu 400 Schlacht-Tieren europaweit vermarktet werden. Bis 2030, so das ehrgeizige Ziel des 2015 von Rinderzüchtern gegründeten Unternehmens, wollte man über Länder-Grenzen hinweg mehrere Hundert Landwirte als Partner hinzugewinnen. Aus einem Bestand mit 40.000 Tieren peile man rund 10.000 schlachtreife Wagyu-Rinder pro Jahr an, hieß es noch beim Thüringer Fleischrindertag, der 2023 zu Gast bei der Marblelution war.

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Fleischstück vom Wagyurind
Ein Fleischstück vom Wagyurind. Zum 27. Thüringer Fleischrindertag stellte das junge Unternehmen Marblelution GmbH sein Konzept vor. (c) IMAGO / agefotostock

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