Bauunternehmerin Boos-John tritt Amt als Wirtschafts- und Agrarministerin an
Die Brombeer-Koalitionäre machten bis zum Schluss ein Geheimnis aus ihrer Regierung. Heute (13.12.) nun ist die Ernennung und Vereidigung der neuen Minister in Thüringen erfolgt.
Die Thüringer Bauunternehmerin und bisherige Vizepräsidentin der IHK Erfurt, Colette Boos-John (CDU), führt künftig das Thüringer Wirtschaftsministerium. Als Ressortchefin ist die 55-Jährige zugleich Ministerin für Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Auf den Ressortzuschnitt hatten sich die Koalitionäre von CDU, BSW und SPD vor wenigen Tagen geeinigt.
Die neue Wirtschaftsministerin soll ihr Haus mit zwei Staatssekretären leiten. Wie die Bauernzeitung erfuhr, soll der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion der vorherigen Legislaturperiode, Marcus Malsch, in dieser Funktion wohl den Agrarbereich verantworten. Malsch gewann bei der Landtagswahl 2024 zum dritten Mal das Direktmandat seines Wahlkreises.
Anders als von landwirtschaftlichen Interessenvertretern im Landtagswahlkampf gefordert, wird das Agrarministerium weder eigenständig noch mit dem Umweltressort zusammengeführt. Mit dem Regierungsantritt der rot-rot-grünen Koalition 2014 waren Landwirtschaft und Umwelt getrennt worden, nicht zuletzt auf Wunsch des Thüringer Bauernverbandes (TBV), der ein von den Grünen geführtes Agrarressort verhindern wollte. Seither gehörte die Landwirtschaft zum von den Linken geführten Infrastrukturministerium.
Neue Regierung in Thüringen: Koalitionäre einigen sich auf Ressortverteilung
Neben dem Wirtschafts- und Agrarressort übernimmt die CDU die Verantwortung für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Justiz und Migration sowie Bundes- und Europaangelegenheiten. Das BSW erhält neben dem Ressort für Umwelt, Energie und Forsten das für Finanzen sowie für Digitales und Infrastruktur. An die SPD fallen das Innen- und das Sozialministerium.
Tilo Kummer ist neuer Umweltminister
Wie seine Kabinettskollegin Boos-John wurde auch der neue Umweltminister, Tilo Kummer, heute (13.12.) im Landtag vereidigt. Der BSW-Politiker sprach bis 2019 für die Umwelt- und Forstpolitik der Linken-Fraktion im Landtag. In der Agrarbranche schätzt man die agrarpolitische Kompetenz des Fischereiingenieurs.
Die Thüringer Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD löst die von Bodo Ramelow seit 2014 geführte Koalition aus Linken, SPD und Grünen ab, die nach der Wahl 2019 als Minderheitsregierung agierte. Die Brombeer-Koalition verfügt mit 44 von 88 Sitzen ebenso keine Mehrheit und ist auf Verhandlungen mit den Linken angewiesen. Am Donnerstag (12.12.) war CDU-Parteichef Mario Voigt vom Landtag im ersten Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Zuvor hatte die Linken-Fraktion bekundet, die Wahl Voigts zu unterstützen.
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