Bauernproteste am "Point Alpha"

Wir sind das Land

"Wir sind das Land" - das spektakuläre Bild von der Kundgebung am "Point Alpha" verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Netz (c) Orgateam LSV Geisa
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Mahnfeuer in der Rhön: Aus Thüringen, Hessen und Bayern rollten 330 Schlepper zum „Point Alpha“. Sie waren dem Aufruf von „Land schafft Verbindung – Deutschland“ gefolgt. Entstanden sind spektakuläre Bilder.

Von Frank Hartmann

Aus der Rhön kamen am vorigen Sonnabend spektakuläre Bilder. Das regionale Thüringer Orgateam Geisa der Initiative „Land schafft Verbindung“ hatte zum Mahnfeuer aufgerufen. Und 330 Schlepper aus  Thüringen, Hessen und Bayern rollten zur Gedenkstätte „Point Alpha“ im ehemaligen Grenzstreifen. Bevor die über 600 Landwirte, Bewohner aus der Region, Kommunal- und Landespolitiker sich vor der Bühne versammelten, stellten sich die Traktoren zum Schriftzug „Wir sind das Land“ auf. Im Dunkeln warfen die Landwirte später die Schlepper an und brachten ihn zum Leuchten.

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Mahnfeuer am „Point Alpha“

Landwirtin Katrin Dänner aus Kaltennordheim (Orgateam LsV-Geisa), die die Teilnehmer begrüßte, stellte – mal ganz abgesehen von der Lebensmittelerzeugung – klar, dass es die Landwirte seien, die das Leben auf dem Lande mit am Laufen hielten.  Dänner fügt dem aber ein Noch an. „Denn uns steht das Wasser bis zum Hals. Unsere finanziellen Reserven gehen zur Neige.“ Schuld seien nicht das Wetter, sondern die miserablen Preise.

Nase voll

Lars Fliege (Vizepräsident Thüringer Bauernverband) rief seinen Berufskollegen zu, dass man nur gemeinsam vorankäme – egal ob Nebenerwerbslandwirt aus Bayern, Familienbetrieb aus Hessen oder die große Thüringer Agrargenossenschaft. Die Nase voll habe er von der Phrase „öffentliches Geld für öffentliche Leistung“. Die Landwirte produzierten längst öffentliche Leistungen. An die Politik gerichtet, forderte Fliege Wahrhaftigkeit ein. Wer heimisches Rindfleisch wolle, müsse seine Landwirte unterstützen statt zollfreie Billigimporte aus Südamerika zu forcieren.

Schmerzgrenze erreicht

Der Abteilungsleiter Landwirtschaft des Thüringer Agrarministeriums, Ingo Zopf, ermunterte die Landwirte, „Land schafft Verbindung“ aufrecht zu erhalten. Als Beamter in der Agrarverwaltung habe er sich lange gefragt, wann für die Landwirte die Schmerzgrenze erreicht sein müsse. Auch die CDU-Landtagsabgeordneten aus Thüringen und Hessen, die durchaus Selbstkritik äußerten, riefen die Landwirte auf, den Protest fortzuführen.

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Daran hatte Mark Heubach (LsV-Thüringen) schon zu Beginn der insgesamt eineinhalbstündigen Statements keinen Zweifel gelassen, als er den „Running Gag“ des Abends lieferte: „Land schafft Verbindung“ sei und bleibe der Stachel im Hintern der Politik.



Beim offenen und ausführlichen Pressegespräch hatte Katrin Dänner daran erinnert, dass sich an dem historischen Ort Bauern aus dem ehemaligen Westen und Osten getroffen hätten, die miteinander für ihre Höfe und Genossenschaften kämpften. Sie stünden hier nicht allein, sondern gemeinsam mit Landtechnik- und Landhändlern, Lohnunternehmen oder Verarbeitern. Die Teilnehmer des Mahnfeuers am Point Alpha lobten die tolle Organisation durch das Orgateam von LsV-Geisa, das mit Mario Tschaut, Winfried Schütz, Lothar Wiegand, Jörg Bach, Manuel Seng, Johannes Schuchert und Katrin Dänner für die Vielfalt und den Zusammenhalt der Bewegung steht.